
Kuppeln über Berlin
Als Maler ist Berlin für mich ein unerschöpfliches Reservoir optischer Anregungen, ich nehme die Stadt in Bildausschnitten wahr. Bei der Motivsuche fiel mir auf, wie viele markante Berliner Bauten von Kuppeln bekrönt sind : der Reichstag natürlich und der Berliner Dom, das Charlottenburger Schloß und die Synagoge an der Oranienburger Straße, Bodemuseum und Hedwigskathedrale, sowie Französischer und Deutscher Dom am Gendarmenmarkt.
Kuppeln erscheinen in ihrem Volumen und ihren klassischen Kugel-Segmentformen wie die Ruhepole in den fragmentierten, collageartigen Stadtstrukturen. Allerdings erschließt sich mancher Kuppelbau erst beim Eintreten : Schinkels Kuppelsaal im Alten Museum ist von außen nicht wahrnehmbar, er entfaltet im Inneren um so überraschender seine geradezu kosmische Raumwirkung. Auf ganz andere Weise erleben wir eine Magie des Raums unter der futuristischen Zeltkuppel des Sony Centers.
Die Ausstellung zeigt neben den erwähnten Motiven auch einige prägnante Bauwerke, die nicht von einer Kuppel überragt sind : zum Beispiel das Brandenburger Tor oder die Friedrichwerdersche Kirche.
Ich habe meine Bilder über einer im Atelier erstellten Acrylgrundierung vor dem Motiv mit Gouachefarben gemalt. Das kompositorische Konzept bezieht, angeregt durch meine Bilder zu den Dichtungen von Novalis, ein Schleiermotiv ein. Dieser Schleier soll den Betrachter darauf hinweisen, daß wir unsere optischen Wahrnehmungen erweitern können, indem wir hinter die Dinge blicken : durch Aktivieren unserer Erinnerungen, Assoziationen und unserer Phantasie.



Der Künstler August Ohm arbeitet seit 1965 jedes Jahr auf Sylt. Schon sein Vater Wilhelm Ohm (1905 – 1965) malte alljährlich auf der Nordseeinsel. Zunächst fesselte den Maler vor allem der Mikrokosmos von Sand- und Steinstrukturen. Später, in den 80er Jahren entstanden „Landschaftsporträts“, in denen die Gegensätze der Insel sichtbar wurden, – vom grünen Keitum bis zur wüstenartigen Wanderdüne.
Since 1987 August Ohm works in Tuscany every year, and in 1991 he found his studio in the very heart of Florence. This year´s exhibition is meant as an „ommagio alla Toscana, alla sua arte e cultura“. In earlier years the artist was strongly inspired by world-literature; several books have been published with his paintings after Flaubert, Baudelaire, Rimbaud, Novalis and the Gilgamesh-epo. Lately the spirit and the beauty of Florence and the Tuscan landscape are the main source of August Ohm`s inspiration.
Die aktuelle Ausstellung zeigt die Pastelle des Hamburger Architekten, Malers und Bildhauers Wilhelm Ohm. In klassischer Allseitigkeit suchte Ohm eine Verbindung der Künste und ließ keine Gelegenheit aus, sich neue Techniken anzueignen. Dementsprechend begann der Künstler, der zur Gruppe der sogenannten „expressiven Realisten“ gerechnet wird, nach dem zweiten Weltkrieg mit Pastellkreide zu experimentieren.
In jüngerer Zeit hat vor allem Picasso oft und nachhaltig aus den Werken alter Meister Anregungen geschöpft. Er erklärt diese Annäherungen mit den Worten: „Was ist im Grunde ein Maler? Ein Sammler, der sich dadurch seine Sammlung schaffen will, dass er sich selbst Bilder malt, die er bei anderen liebt. So fange ich auch tatsächlich an, und dann wird es doch etwas anderes.“
Die aktuelle Ausstellung zeigt die Pastelle des Architekten, Malers und Bildhauers Wilhelm Ohm. In klassischer Allseitigkeit suchte Ohm eine Verbindung der Künste und ließ keine Gelegenheit aus, sich neue Techniken anzueignen. Dementsprechend begann der Künstler, der zur Gruppe der sogenannten „expressiven Realisten“ gerechnet wird, nach dem zweiten Weltkrieg mit Pastellkreide zu experimentieren.
Immer wieder haben sich Künstler von Cranach inspirieren lassen. Was nun ist innovativ an August Ohms Cranach-Variationen? Zum ersten Mal sind Originale des Meisters aus Kronach nicht nur Ausgangspunkt für neue Interpretationen, sondern ein immanenter Bestandteil der Bildpräsentation eines Gegenwartskünstlers. In Ohms Ausstellung gewinnen die Bilder ihre Spannung aus der direkten Gegenüberstellung von Inspirationsquelle und deren Umsetzung.
Im Jahr 1998 zeigte das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe August Ohms „Bilder zur Antike“ in einer umfangreichen Einzel-ausstellung, eine Folge vom zum Teil großformatigen antiken Gesichtern. Fünf Jahre später präsentierte das Cranach-Haus in Wittenberg Ohms Köpfe nach Gemälden von Lukas Cranach. Die aktuelle Ausstellung im Kaamp-Hüs stellt Beispiele vor aus den beiden genannten Werkgruppen, zusammen mit einer neuen Reihe von Bildnissen nach Sandro Botticelli.




Since 1987 August Ohm works in Tuscany every year, and in 1991 he found his studio in the very heart of Florence. Here he started his studio-exhibitions fifteen years ago. The anniversary-presentation of his new paintings is meant as an “ommagio alla Toscana, alla sua arte e cultura”.
Im Mittelpunkt der Präsentation steht ein wiederentdecktes Bild von Giambattista Piazetta (1682 – 1754). Es liest sich wie ein Kunst-Krimi: in der Berliner Gemäldegalerie befindet sich ein dem Rokoko-Maler Benkovich zugeschriebenes Gemälde, das auf ein verschollenes Werk des Piazetta zurückgeht. Wir wissen, daß das Piazetta-Original aus der Sammlung des Konsul Smith an den Englischen König Georg III. gelangte . Dann trennte sich die Krone von dem Bild, vermutlich durch Verkauf. Es erscheint zuletzt in einem Auktionskatalog bei Christie`s im Jahr 1791, bevor sich seine Spur für über zweihundert Jahre im Dunkel verliert. Unlängst tauchte es dann in einer Auktion als „deutsch, 18/19. Jh.“ wieder auf, und erst nach einer sorgfältigen Reinigung entpuppte es sich als ein Gemälde des Piazetta.
erinnernden Akribie geschildert wird. Daneben präsentiert die Ausstellung einige Buddha-Bildnisse des Künstlers. Die verklungene Kultur von Gandhara, deren Ausdruck sich zwischen indischer Spiritualität und mediterranem Formgefühl bewegt, hat in August Ohms kongenialem Schaffen ihre visuell wahrnehmbaren Spuren hinterlassen.
Auf den ersten Blick könnten die beiden Orte kaum unterschiedlicher sein : die Lagunenstadt war fast tausend Jahre lang ein Bezugspunkt abendländischer Kunst und Kultur, in Wirtschaft und Politik ein Zentrum von internationalem Rang. Dagegen dümpelte die Insel Sylt bis zum 20. Jahrhundert an der Peripherie des großen europäischen Geschehens. Venedig wurde geradezu zum Inbegriff urbanen Lebens, während man mit Sylt das intensive Naturerlebnis verbindet. Aber beide Orte haben, außer der Aura von Exklusivität und Reichtum, eben doch sehr Wesentliches gemeinsam : die Allgegenwart des Meeres, den Geruch von Salzwasser, das gleiche silbrige Licht, ein ganz ähnliches Glitzern der Wellen im Watt der Nordsee wie in der Lagune der Adria.
Leon Battista Alberti stellt um 1430 in seiner Schrift “de Statua“ den Ursprung der plastischen Kunst folgendermaßen dar : „ … man nahm wohl zufällig einst an einen Baumstumpf oder an einem Erdklumpen oder sonst an irgendwelchen leblosen Körpern gewisse Umrisse wahr, die – schon bei ganz geringer Veränderung – etwas andeuteten, was einer tatsächlichen Erscheinung der Natur überaus ähnlich sah. Dies nun bemerkte man und hielt es fest. … Manche fügten hinzu und nahmen ebenso auch weg, … Andere verminderten lediglich: genau wie diejenigen, die eine gesuchte Menschengestalt, als sei sie in einem Marmorblock eingelassen und in ihm verborgen, ans Licht befördern, indem sie gleichsam das Überflüssige wegschlagen.“ Diese letztere Anschauung von der Skulptur berührt sich mit der von Michelangelo vertretenen neuplatonischen Idee von einer Freisetzung des Geistes aus dem Kerker einer naturhaften Materie.
„Ein Jahrzehnt ist nur ein Bruchstück einer Epoche“, schrieb Hermann Kesten, „jene zwanziger Jahre waren wie ein Schaufenster mehrerer Epochen“. Der Film und das Theater der Dekade erscheinen als ein aufregendes Kaleidoskop, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsvisionen trafen. Während viele Intellektuelle an die Macht des Geistes und, als leider unpolitische Nachfolger der deutschen Aufklärung, an den individuellen Menschen glaubten, prägte der Film gleichzeitig ein extrem anti-individuelles Menschenbild, den Star. Eine Zeichnung von Wilhelm Ohm, „in der Bar“, 1926, illustriert diesen Bruch: neben einer bürgerlichen Venus von Milo erscheint das neue, entrückte Idealbild, – Pola Negri.
Laut biblischer Überlieferung bedeckten sich Adam und Eva mit






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