Ausgewählte Ausstellungen:

NOVALIS UND DIE MUSIK

Mit dieser Ausstellung erinnern wir an den 200sten Todestag des Dichters (1772-1801).

Novalis und die MusikNovalis hat keine zusammenhängende Abhandlung über die Musik hinterlassen, aber in zahlreichen Schriften und Fragmenten die Bedeutung der Musik hervorgehoben als eines alles verbindenden geistigen Phänomens.

Das kopernikanische Weltbild hatte die Erde aus dem Zentrum des Kosmos gerückt und den Menschen hinausgeworfen aus der physischen und transzendenten Mitte der Schöpfung . Dieser Anschauung von einer dezentralen, in ihre berechenbaren Einzelteile zerfallenen Welt hat Novalis die Vorstellung einer neuen Ganzheitlichkeit entgegengestellt. Der Dichter spricht von einer „Sympathie des Alls“, die ihren sinnlichen und geistigen Ausdruck in der Musik findet.

In einer Folge von 20 Bildern behandelt August Ohm das Thema „Novalis und die Musik“, nachdem er Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“ und als erster „Die Lehrlinge zu Sais“ verbildlicht hat (vom Novalismuseum und der Forschungsstätte für Frühromantik in den Jahren 1993 bzw. 1998 in Buchform publiziert).

In seinen neuen Arbeiten nimmt Ohm Musikinstrumente afrikanischer Naturvölker und zum Beispiel auch die klassische Lyra als formale Anregungen auf. Wie in seinen früheren Novalisbildern erscheint oft ein Schleiermotiv, das als bildnerische Metapher über die Welt des Sichtbaren hinausweist.

Neben den Bildern zeigt die Ausstellung ein Environment mit historischen Kostümen und Instrumenten der Zeit um 1800.

Kuppeln über Berlin

Kuppeln über Berlin

Kuppeln über Berlin

Als Maler ist Berlin für mich ein unerschöpfliches Reservoir optischer Anregungen, ich nehme die Stadt in Bildausschnitten wahr. Bei der Motivsuche fiel mir auf, wie viele markante Berliner Bauten von Kuppeln bekrönt sind : der Reichstag natürlich und der Berliner Dom, das Charlottenburger Schloß und die Synagoge an der Oranienburger Straße, Bodemuseum und Hedwigskathedrale, sowie Französischer und Deutscher Dom am Gendarmenmarkt.

Kuppeln erscheinen in ihrem Volumen und ihren klassischen Kugel-Segmentformen wie die Ruhepole in den fragmentierten, collageartigen Stadtstrukturen. Allerdings erschließt sich mancher Kuppelbau erst beim Eintreten : Schinkels Kuppelsaal im Alten Museum ist von außen nicht wahrnehmbar, er entfaltet im Inneren um so überraschender seine geradezu kosmische Raumwirkung. Auf ganz andere Weise erleben wir eine Magie des Raums unter der futuristischen Zeltkuppel des Sony Centers.

Die Ausstellung zeigt neben den erwähnten Motiven auch einige prägnante Bauwerke, die nicht von einer Kuppel überragt sind : zum Beispiel das Brandenburger Tor oder die Friedrichwerdersche Kirche.

Ich habe meine Bilder über einer im Atelier erstellten Acrylgrundierung vor dem Motiv mit Gouachefarben gemalt. Das kompositorische Konzept bezieht, angeregt durch meine Bilder zu den Dichtungen von Novalis, ein Schleiermotiv ein. Dieser Schleier soll den Betrachter darauf hinweisen, daß wir unsere optischen Wahrnehmungen erweitern können, indem wir hinter die Dinge blicken : durch Aktivieren unserer Erinnerungen, Assoziationen und unserer Phantasie.

LILLIPUT – DIE WELT IM KLEINEN EINE AUSSTELLUNG FÜR GROSSE UND KLEINE KINDER

Kunstkammer- und Puppenobjekte, Modelle, Miniaturen, Bilder im kleinen Format

LILLIPUT - DIE WELT IM KLEINEN

LILLIPUT – DIE WELT IM KLEINEN

Die Miniaturisierung in der modernen Technik schreitet voran und stößt, wie manche Physiker glauben, demnächst an ihre Grenzen ( es geht hier um Bruchteile von Tausendstel von Millimetern). Der Trend hat uns die globalisierte Computerwelt beschert. Am Anfang stand die Erfindung von kleinsten Kompassen, Uhrwerken und immer schärferen Mikroskopen. Lange vor unserer Zeit der Mikro- und Nanotechniken herrschte ein spielerischer Umgang mit der Miniaturisierung.

Als Isaac Newton die Gravitationsgesetze auf die Bewegungen unseres Planetensystems an-gewandt und die Massen des Mondes und der Planeten vermessen hatte, wurde dem gebilde-ten Zeitgenossen klar wie relativ unsere irdischen Begriffe von Nähe und Ferne, von Größe und Kleinheit sind. Der Philosoph Berkeley stellte 1709 fest, „daß alles nur vergleichsweise groß oder klein ist“.

Mit seinem Roman „Gullivers Reisen“ (1726 übrigens keineswegs als Kinderbuch erschienen) brachte Jonathan Swift die Welterfahrung seines Zeitalters satirisch-literarisch auf den Punkt. Sein Protagonist Gulliver erlebt die politischen, sozialen und ökonomischen Verhält-nisse der Epoche, zum Beispiel im Reich „Brobdingnag“ wie in dem Reich „Lilliput“ aus der physischen und mentalen Distanz eines Zwergs bzw. eines Riesen. Mit dem Reich „Lilliput“ führt er uns die Welt parodistisch „in noce“ vor Augen. Der kleine Maßstab lässt uns groß und überlegen erscheinen. Nicht von ungefähr lernen Kinder in der Miniaturwirklichkeit des Spielzeugs ihre Umwelt zu „begreifen“ und zu „beherrschen“. Verkleinerte Gegenstände sind für das Kind Werkzeuge der Sozialisation. In der modernen Puppenwelt ist das Kind „der Chef“.

Kunstkammern der frühen Neuzeit bedeuteten für ihre Besitzer (Fürsten und Patrizier) ein überschaubares, subjektiv zu ordnendes Archiv der Realität. Viele Kunstkammerobjekte stellen durch ihren exemplarischen Charakter und ihr Miniaturformat einen Mikrokosmos von Natur und Kunst dar, so wie die für Erwachsenen gedachten frühen Puppenhäuser als Modelle der Alltagswelt gelten können.

Unsere aktuelle Ausstellung umfasst unter anderem Kunstkammerobjekte des 16. bis 18.Jh.s Modelle, Puppenhäuser von 1750 bis 1920. Als früheste Kleinbronze der Schau sei ein Goldschmiedemodell aus dem Jamnitzer-Kreis (um 1600) erwähnt. Ein winziger Nürnberger Jungfernbecher (Silber-vergoldet um1600) entstand über hundert Jahre vor der Blütezeit des berühmten holländischen Puppensilbers (siehe Beispiele des 17 bis 18. Jh.s, u.a.. von dem Amsterdamer Silberschmied Arnoldus v.d.Geffen). Eine Miniaturbibliothek umfasst Bücher des Barock bis zum „kleinsten Buch der Welt“ aus unseren Tagen. Außerdem zeigen wir Miniaturen, Bilder und Zeichnungen im kleinen Format mit Beispielen vom 16.Jh. bis heute , u.a. von Cranach, Watteau, Pissarro, Kirchner. Solche Arbeiten entstanden z.B. als Vorstudien und Modelle für größere Formate oder als leicht transportierbare Reisebilder. Gelegentlich handelt es sich auch um intime Werke, die ein Künstler für sich selbst oder einen familiären Kreis von Kennern geschaffen hat.

THEMA: KINDER

AUSGEWÄHLTE DARSTELLUNGEN AUS VIER JAHRHUNDERTEN

Kinder

Kinder

Das am häufigsten dargestellte Kind in der Bildenden Kunst ist zweifellos der Christusknabe, – das göttliche Kind als reinster Ausdruck der Schöpfung und als Träger künftigen Heils. In Lorenzo di Credis Zeichnung verbindet sich im Geist der Renaissance Idealität und greifbare Körperlichkeit zu einem Kindtypus, dem wir ähnlich auch bei seinem Lehrer Verocchio und seinem Mitschüler Leonardo begegnen.

Bei dem ausgestellten „Mädchen mit Taube“ handelt es sich wohl um das Porträt einer kleinen Toskanerin von Domenico Passignano; sicher evozierte die Darstellung für den Zeitgenossen die Vorstellung von der kindlichen Jungfrau Maria. Derartige religiöse Assoziationen verlieren sich zusehends mit der fortschreitenden Emanzipation des Porträts. Einen späten Nachklang christlich geprägter Ikonographie finden wir bei Adolph Menzels Lithographie „Schutzengel mit einem Kind im Arm“.

In Peronneaus Mädchen von ca. 1760 sieht uns eine starke Persönlichkeit entgegen, mit sehr wachem, fast herausforderndem Blick. Die virtuose Bildniskunst verleiht dem ephemeren Zustand des Kindseins eine beglückende Dauer. Während vormals die Kinder als kleine Erwachsene vorgestellt wurden, entwickelte sich unter dem Eindruck der Aufklärung die Wertschätzung des Kindes als einem ganz eigenen, dem Ursprünglichen und Naturhaften verbundenen Wesen.

Sinngemäß schrieb Hölderlin in seinem Hyperion:“Wer nicht einmal ein vollkommenes Kind war, der wird schwerlich ein vollkommener Erwachsener“. Es klingt in diesen Worten die rousseau`sche Vorstellung von einem unverdorbenen Urzustand, einer naturhaften Befindlichkeit, deren Fortwirken eine Entfaltung harmonischer Menschlichkeit gewährleistet. Hölderlin fährt fort: „Im Kind ist Freiheit allein. In ihm ist Frieden. Es ist mit sich selbst noch nicht zerfallen. Reichtum ist in ihm. Es kennt sein Herz, die Dürftigkeit des Lebens nicht. Es ist unsterblich, denn es weiß nichts vom Tod.“ Hier wendet der Dichter nun die didaktisch-aufklärerische Idee vom Kind-sein in eine romantisch-nostalgische Vorstellung von einer verlorenen Zeit.

Es ist dies eine Idee, die in Pierre Lotis` Roman eines Kindes fortlebt, in der sehnsuchtsvollen Rückkehr in ein fast vergessenes Paradies, ähnlich wie später in Prousts unendlich scheinendem Fluss der Erinnerungen. Bei Dylan Thomas wird dann der lyrische Blick auf die Kindheit zu einer oft ins Surreale gesteigerten Form der Selbstsuche und Selbstdeutung. Adolph Menzels „savoyardischer Hirtenjunge“ scheint uns in eine wild-romantische Bergwelt zu führen. Aber die großartige Zeichnung verklärt nichts, sie erinnert uns eher an die harte, arbeitsreiche Jugend der Mehrzahl aller Landkinder im 19.Jahrhundert.

Der vielleicht meistzitierte Satz der modernen Literatur:“Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“ von Gertrude Stein steht für die Identitätssuche eines kleinen Mädchens namens Rose, das seinen Namen wie in einer Art Selbstvergewisserung fortlaufend um das Rund eines Baumstamms ritzt.Fragen, Selbstzweifel und der Wunsch nach Vergewisserungen sprechen aus vielen Kinderporträts des zwanzigsten Jahrhunderts, etwa aus den Bildnissen von Wilhelm Ohm. In einer Zeichnung Picassos zeigt sich seine kleine Tochter Paloma sachlich und mit großem Ernst, vergleichbar der kleinen Rose von Gertrude Stein:

„Ich bin ein kleines Mädchen und mein Name ist Rose / Rose ist mein Name / warum bin ich ein kleines Mädchen / und warum ist mein Name Rose / und wann bin ich ein kleines Mädchen / und wann ist mein Name Rose / und wo bin ich ein kleines Mädchen / und wo ist mein Name Rose und welches kleine Mädchen bin ich.“ (aus Gertrude Steins Märchen „Die Welt ist rund“).

August Ohm – Neue Syltbilder

Kirche SyltDer Künstler August Ohm arbeitet seit 1965 jedes Jahr auf Sylt. Schon sein Vater Wilhelm Ohm (1905 – 1965) malte alljährlich auf der Nordseeinsel. Zunächst fesselte den Maler vor allem der Mikrokosmos von Sand- und Steinstrukturen. Später, in den 80er Jahren entstanden „Landschaftsporträts“, in denen die Gegensätze der Insel sichtbar wurden, – vom grünen Keitum bis zur wüstenartigen Wanderdüne.

Nach zahlreichen bildnerischen Umsetzungen von Weltliteratur (Buchpublkationen z.B. das Gilgamesch-Epos, Werke von Flaubert, Baudelaire, Rimbaud – ) wurde Ohms Beschäftigung mit Novalis` Naturphilosophie zur Inspiration für eine neue komplexe Sicht der Landschaft. Der Künstler versteht die immer wiederkehrenden blauen Monde und ein Schleier-Motiv in seinen Bildern als Metaphern für eine geistige Ebene, die sich dem Zugriff durch unser physisches Auge entzieht. Schattenhafte „Fenster“ verschlüsseln die Landschaft, aber zugleich suggerieren sie einen optischen Sog in die Tiefe, mit der latenten Aufforderung an den Betrachter, den geheimnisvollen Schleier zu lüften.

Die auf Sylt, vor der Natur entstandenen neuen Bilder thematisieren temperamentvoller und farbintensiver als frühere Arbeiten die Magie der Steine, die Kraft des Wassers und den Zauber des wechselnden Lichts,- gelegentlich in bewusstem Kontrast zu fragilem Menschenwerk, zu Zäunen, Bootsstegen, Schiffsmasten. Vor zwei Jahren malte Ohm, im Rahmen seiner Werkgruppe „Bilder von Baustellen“, die Keitumer Kirche „in restauro“. Der Turm, eingerüstet in ein Gespinst von Stangen und Leitern, ragt machtvoll in den blauen Himmel, wie ein unverrückbares Bollwerk gegen den Fluss der Zeit.

Generell entwickelt der Künstler seine Arbeiten über einer Acrylgrundierung in Gouachefarben. Neben panorama-artigen Querformaten, die unserer Wahrnehmung von Strand und Meer weitgehend entsprechen, wählt August Ohm auch immer wieder spannungsvolle Hochformate, in denen der Bildrand und ein waagerechter oder diagonaler Horizont spannungsvoll mit einander kontrastieren. Die erwähnten Schleier-Motive wirken wie Zeitfenster, sie betonen entschieden das Ausschnitthafte und eine Fokussierung unseres Sehens. Ohm wagt einen neuen, einen anderen Blick auf Sylt.

Birgit Götting

Uno sguardo diverso della Toscana

Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen des Ateliers in der Via dei Tosinghi

Since 1987 August Ohm works in Tuscany every year, and in 1991 he found his studio in the very heart of Florence. This year´s exhibition is meant as an „ommagio alla Toscana, alla sua arte e cultura“. In earlier years the artist was strongly inspired by world-literature; several books have been published with his paintings after Flaubert, Baudelaire, Rimbaud, Novalis and the Gilgamesh-epo. Lately the spirit and the beauty of Florence and the Tuscan landscape are the main source of August Ohm`s inspiration.

Most of the paintings on show are done in a gouache-technique, some are oils. In his new works the artist gives us very individual interpretations of his favorite Tuscan themes. For example in his variations after Cellinis „Perseo“ he represents the celebrated sculpture from quite unusual „snapshot-views“ and he enhances the figure with vivid colours, so that the age of Greek mythology, renaissance and presence seem all alive and at the same time intertwined.

Besides famous sites of the Campanile in Pisa, the Battistero in Florence or the Duomo in Lucca the present exhibition shows less known places such as the views of Poppiano in the val di Pesa, with lovely sloping hills and the Castello Gucciardini on the horizon. Above all the artist loves the Castello di Montegufoni, where he has been working each summer since the late nineteeneighties.

Inspired by the romantic poet Novalis, August Ohm covers some of his compositios with a painted „veil“ which indicates a multi-dimensional world behind the visual scene: a world of our cultural memories, of associations and a world of fantasy.

Birgit Götting

WILHELM OHM – PASTELLE

Die aktuelle Ausstellung zeigt die Pastelle des Hamburger Architekten, Malers und Bildhauers Wilhelm Ohm. In klassischer Allseitigkeit suchte Ohm eine Verbindung der Künste und ließ keine Gelegenheit aus, sich neue Techniken anzueignen. Dementsprechend begann der Künstler, der zur Gruppe der sogenannten „expressiven Realisten“ gerechnet wird, nach dem zweiten Weltkrieg mit Pastellkreide zu experimentieren.

Nach einigen wenigen, mit raschem Strich hingeworfenen Porträts, in denen Ohm sich auf die Wesenszüge menschlicher Existenz konzentriert, wird die Natur zum eigentlichen Thema seiner Pastellmalerei. Er interpretiert sie im Ausschnitt als Sinnbild des Bleibenden – doch immer mit der Intention, im Detail ihr ganzes Wesen zu erfassen.

Leitlinien in seiner Beschäftigung mit dem Verhältnis von Natur und Kunst sind ihm zum Beispiel die Dichtungen Hölderlins sowie die naturphilosophischen Schriften Jean Gebsers. Für seine Auseinandersetzung mit dessen Begriff des „bewegten Sehens“ erscheint ihm die Pastelltechnik als das ideale bildnerische Mittel.


Zur Ausstellung liegt das Werkverzeichnis der Pastelle vor, erschienen im Deutschen Kunstverlag:
Birgit Götting, Wilhelm Ohm – ein expressiver Realist 1905 – 1965
Mit einem Vorwort von Wilhelm Hornbostel
192 Seiten mit 124 Abbildungen, Euro 78.-

August Ohm – Cranach-Variationen

Anläßlich des Cranach-Jahres 2003 zeigt das Cranach-Haus in der Lutherstadt Wittenberg vom 12. September bis zum Jahresende die bildnerischen Cranach-Variationen von August Ohm.

In jüngerer Zeit hat vor allem Picasso oft und nachhaltig aus den Werken alter Meister Anregungen geschöpft. Er erklärt diese Annäherungen mit den Worten: „Was ist im Grunde ein Maler? Ein Sammler, der sich dadurch seine Sammlung schaffen will, dass er sich selbst Bilder malt, die er bei anderen liebt. So fange ich auch tatsächlich an, und dann wird es doch etwas anderes.“

Die Vorbilder, denen August Ohm nachschaffend folgt, die er phantasievoll variiert, gelegentlich auch geistreich ironisiert, sind vielfältig und stammen aus sehr unterschiedlichen Epochen, doch liefert die Bilderwelt von Lucas Cranach oft wesentliche Elemente seiner fesselnden Stil-Collagen. In einem Gemälde des Jahres 1988 mit dem Titel „Eine sächsische Prinzessin im Bad von Pierre Bonnard“ taucht das erste Mal ein Cranach-Zitat auf. Dabei begibt sich eine gezierte Cranach-Venus in eine überraschende Symbiose mit Bonnards zartfarbigen Mädchenakten in der Badewanne und wirkt dabei nicht nur leicht ironisch „augenzwinkernd“, sondern auch „augenöffnend“ im Hinblick auf das Erfassen kunsthistorischer Zusammenhänge und typologischer Gegensätze.

Es sind neben einer Venus mit oder ohne Amorknaben vor allem drei Cranachwerke, die ihn immer wieder zu variierender Auseinandersetzung angeregt haben. Das strenge Porträt des Reformators Martin Luther mit dem tiefschwarzen Gewand wird in kühne Varianten, im Format versteilt, verunklärt und collagiert. Die Darstellung der vornehmen Sibylle von Cleve erscheint, bald zum Brustbild verkürzt, bald zur Ganzfigur erweitert und gelegentlich von anderen Damen umgeben und in Tracht wie Schmuck verändert, durch Überschneidungen oder Übermalungen vexierbildhaft verfremdet. Die liebreizende, von Putten umspielte Madonna im Grünen bildet das Grundmotiv für eine Serie von Varianten, in denen sie gelegentlich wie von Nebelschwaden verschleiert wirkt.

Die Werke von August Ohm sind nicht von einer Weltanschauung geprägt, wohl aber von einer besonderen Weltsicht, die auf humanistischer Bildung und ästhetischer Erfahrung basiert und die künstlerischen Werte der Vergangenheit – von der Antike bis zu Bonnard – nicht als abgelegten Plunder, sondern als ein unerschöpfliches Reservoire für Paraphrasen und Assoziationen betrachtet. In der überwiegenden Zahl ihrer Äußerungen setzt seine Kunst den gebildeten Betrachter voraus, der sowohl was die Form als auch was die Thematik betrifft, weiß und erkennt, was hier gesagt wird. Das hat dem Maler in einer Zeit wie der unseren gewiss auch etliche Widersacher gemacht im Lager derer, denen eine platte, unmissverständliche Aussage lieber ist, als die gedankliche und formale Vielfalt, die den vollen Genuss der Werke von August Ohm an die Kenntniss jahrhundertealter kultureller Bezüge bindet. Dennoch ist der Maler nicht schlecht damit gefahren, seine Bewunderer und Sammler im Kreis derjenigen zu suchen, denen Kunstbetrachtung mehr bedeutet als das Anschauen banalster Formen und das Entgegennehmen plakativer Gedanken.

AUGUST OHM – EIN ANDERER BLICK AUF SYLT

Kirche SyltDer Künstler August Ohm arbeitet seit 1965 jedes Jahr auf Sylt. Schon sein Vater Wilhelm Ohm (1905 – 1965) malte alljährlich auf der Nordseeinsel. Zunächst fesselte den Maler vor allem der Mikrokosmos von Sand- und Steinstrukturen. Später, in den 80er Jahren entstanden „Landschaftsporträts“, in denen die Gegensätze der Insel sichtbar wurden, – vom grünen Keitum bis zur wüstenartigen Wanderdüne.

Nach zahlreichen bildnerischen Umsetzungen von Weltliteratur (Buchpublkationen z.B. das Gilgamesch-Epos, Werke von Flaubert, Baudelaire, Rimbaud – ) wurde Ohms Beschäftigung mit Novalis` Naturphilosophie zur Inspiration für eine neue komplexe Sicht der Landschaft. Der Künstler versteht die immer wiederkehrenden blauen Monde und ein Schleier-Motiv in seinen Bildern als Metaphern für eine geistige Ebene, die sich dem Zugriff durch unser physisches Auge entzieht. Schattenhafte „Fenster“ verschlüsseln die Landschaft, aber zugleich suggerieren sie einen optischen Sog in die Tiefe, mit der latenten Aufforderung an den Betrachter, den geheimnisvollen Schleier zu lüften.

Die auf Sylt, vor der Natur entstandenen neuen Bilder thematisieren temperamentvoller und farbintensiver als frühere Arbeiten die Magie der Steine, die Kraft des Wassers und den Zauber des wechselnden Lichts,- gelegentlich in bewusstem Kontrast zu fragilem Menschenwerk, zu Zäunen, Bootsstegen, Schiffsmasten. Vor zwei Jahren malte Ohm, im Rahmen seiner Werkgruppe „Bilder von Baustellen“, die Keitumer Kirche „in restauro“. Der Turm, eingerüstet in ein Gespinst von Stangen und Leitern, ragt machtvoll in den blauen Himmel, wie ein unverrückbares Bollwerk gegen den Fluss der Zeit.

Generell entwickelt der Künstler seine Arbeiten über einer Acrylgrundierung in Gouachefarben. Neben panorama-artigen Querformaten, die unserer Wahrnehmung von Strand und Meer weitgehend entsprechen, wählt August Ohm auch immer wieder spannungsvolle Hochformate, in denen der Bildrand und ein waagerechter oder diagonaler Horizont spannungsvoll mit einander kontrastieren. Die erwähnten Schleier-Motive wirken wie Zeitfenster, sie betonen entschieden das Ausschnitthafte und eine Fokussierung unseres Sehens. Ohm wagt einen neuen, einen anderen Blick auf Sylt.

Birgit Götting

30 JAHRE ATELIER OHM

aus diesem Anlass zeigen wir die Ausstellung IM LICHT ITALIENS
Kunst der Renaissance von Botticelli bis Bassano und neue Toskanabilder

Das Atelier Ohm hat sich im Laufe der Zeit zu einem eigenständigen Zentrum für Kunstfreunde und Sammler entwickelt. Dabei knüpft es an die Tradition der Malerateliers früherer Epochen an, nicht nur dem eigenen Kunstschaffen ein Forum zu bieten, sondern gleichzeitig ein weitgefächertes Themenspektrum zu präsentieren, das universelle Zusammenhänge aufzeigt. Die Spannweite der von August Ohm veranstalteten Atelierausstellungen umfasst neben eigenen Arbeiten und denen seines 1965 verstorbenen Vaters Wilhelm Ohm Bereiche, die von kommerziellen Galerien hierzulande kaum wahrgenommen werden, etwa Illustrationen zur Weltliteratur, Werke der Kostümgeschichte und Avantgarde-Mode, erlesenes Kunsthandwerk sowie Meisterzeichnungen aus fünf Jahrhunderten. Nicht zuletzt hatten August Ohms in bibliophilen Buchausgaben publizierten Illustrationsfolgen zu Flauberts Herodias, Baudelaires „Fleurs du Mal“, Rimbauds Gedichten, den „Hymnen an die Nacht“ und den „Lehrlingen zu Sais“ von Novalis sowie dem Gilgamesch-Epos in der Röntgenstrasse 57 ihre Premiere. Bemerkenswerte Retrospektiven waren den Engländern John Flaxman und George Romney gewidmet, andere dem chinesischen Porzellan und Cloisonné oder dem Thema „Das ideale Image-Schönheitsideale im Wandel“. … Unabhängig von wechselnden Ausstellungen bietet das Atelier Ohm Kunstreisen und Malkurse für einen großen Kreis von Schülern, die vielfach selbst öffentlich hervortreten und kunstpädagogisch arbeiten.

Hanns Theodor Flemming


Die aktuelle Ausstellung zeigt Beispiele italienischer Malerei der Zeit um Fünfzehnhundert bis zum beginnenden Seicento. Darunter sind Werke von Pontormo, Christofano Allori, Francesco Bassano und Artemisia Gentileschi. Die Inspiration der großen Kunst und der Landschaft um Florenz lebt fort in vielen Bildern von August Ohm. Außerdem variiert Ohm in einer Reihe von großformatigen Köpfen den Ausschnitt aus einem Tondo von Botticelli. Die verschiedenen Umsetzungen schärfen unsere visuelle Wahrnehmung und zeigen die Vielfalt von bildnerischen Interpretationsmöglichkeiten. Schließlich stellen Ohms Paraphrasen auf Cellinis Perseus in ihrer Verbindung von antikem Mythos, Renaissance und Gegenwart unsere traditionelle Vorstellung von „Zeit“ in Frage.

Birgit Göttin

WILHELM OHM – AUSGEWÄHLTE PASTELLE

Ausstellung aus Anlass des 100sten Geburtstags des Künstlers

Die aktuelle Ausstellung zeigt die Pastelle des Architekten, Malers und Bildhauers Wilhelm Ohm. In klassischer Allseitigkeit suchte Ohm eine Verbindung der Künste und ließ keine Gelegenheit aus, sich neue Techniken anzueignen. Dementsprechend begann der Künstler, der zur Gruppe der sogenannten „expressiven Realisten“ gerechnet wird, nach dem zweiten Weltkrieg mit Pastellkreide zu experimentieren.

Nach einigen wenigen, mit raschem Strich hingeworfenen Porträts, in denen Ohm sich auf die Wesenszüge menschlicher Existenz konzentriert, wird die Natur zum eigentlichen Thema seiner Pastellmalerei. Er interpretiert sie im Ausschnitt als Sinnbild des Bleibenden – doch immer mit der Intention, im Detail ihr ganzes Wesen zu erfassen.

Leitlinien in seiner Beschäftigung mit dem Verhältnis von Natur und Kunst sind ihm zum Beispiel die Dichtungen Hölderlins sowie die naturphilosophischen Schriften Jean Gebsers. Für seine Auseinandersetzung mit dessen Begriff des „bewegten Sehens“ erscheint ihm die Pastelltechnik als das ideale bildnerische Mittel.


Zur Ausstellung liegt das Werkverzeichnis der Pastelle vor, erschienen im Deutschen Kunstverlag:
Birgit Götting, Wilhelm Ohm – ein expressiver Realist 1905 – 1965
Mit einem Vorwort von Wilhelm Hornbostel
192 Seiten mit 124 Abbildungen, Euro 78.-

WILHELM OHM – BILDER VOM MEER

Der Maler Wilhelm Ohm (1905 – 1965 ) hat trotz einschneidender Unter-brechungen seiner künstlerischen Arbeit durch Nazizeit und Krieg ein umfangreiches bildnerisches Gesamtwerk hinterlassen. Rainer Zimmer-mann, der sich intensiv mit den Künstlern der „verschollenen Generation“ auseinandergesetzt hat, interpretiert ihr Anliegen als Suche nach Wahrheit und kreiert, den Beobachtungen Schmalenbachs folgend, den Begriff des „Expressiven Realismus“. Zimmermann bezeichnet damit die deutsche Kunst in den Jahrzehnten um die Mitte des 20. Jahrhunderts, die mit den Mitteln realistischer Malerei, im Bewusstsein der Errungenschaften des Expressionismus und der modernen Kunst, eine „existentielle Antwort“ auf die umwälzenden Erfahrungen der ersten Jahrhunderthälfte sucht.

In Ohms Oeuvre nimmt das Thema „Meer“ eine zentrale Rolle ein. Zwischen 1946 und 1965 schuf der Künstler zahlreiche Öl- und Temperabilder sowie Pastelle, in denen er immer wieder Eindrücke von Nord- und Ostsee, das Brodener Ufer, Hallig Ohland, Amrum und vor allem Sylt vor Ort und dann anschließend im Atelier umgesetzt. hat.

In den Meerbildern aus der Zeit um 1950 fasst Ohm das „Ewige“ der Schöpfung in visionären Kompositionen, großflächig, in ungewöhnlicher Farbigkeit und in kühnen Achsen zusammen. Die schöne Unwirtlichkeit dieser Landschaften schließt den Menschen bewusst aus. Das Expressive der Bilder wandelt sich im Verlauf der fünfziger Jahre zu einer immer differenzierteren Palette und atmosphärischer Gesamtwirkung. Eine Auflösung von Farbe und Licht mündet – trotz rationaler Erwägungen- in Spiegelbilder arkadischer Lebensfreude“, die Hans Werner Grohn so treffend als Ausdruck der „musikalischen und bildnerischen Komponente im Wesen des Künstlers Wilhelm Ohm“ bezeichnet hat.

Birgit Götting


Von Birgit Götting liegt vor die Monographie: Wilhelm Ohm – das zeichnerische und malerische Werk, mit einem Vorwort von Hans Werner Grohn, Deutscher Kunstverlag, 170 Seiten mit 87 Abbildungen, Euro 51,- und das Werkverzeichnis der Pastelle, mit einem Vorwort von Wilhelm Hornbostel, Deutscher Kunstverlag, 192 Seiten mit 124 Abbildungen, Euro 78.-

Bilder von Lucas Cranach und August Ohm – Cranach- Variationen

Immer wieder haben sich Künstler von Cranach inspirieren lassen. Was nun ist innovativ an August Ohms Cranach-Variationen? Zum ersten Mal sind Originale des Meisters aus Kronach nicht nur Ausgangspunkt für neue Interpretationen, sondern ein immanenter Bestandteil der Bildpräsentation eines Gegenwartskünstlers. In Ohms Ausstellung gewinnen die Bilder ihre Spannung aus der direkten Gegenüberstellung von Inspirationsquelle und deren Umsetzung.

Auch eine noch so starke Beziehung zu Bildern ist immer eine einseitige Beziehung. Auf unsere Fragen „antworten“ Bilder nur in einem metaphorischen Sinn. August Ohm stellt eine Kommunikation mit Lukas Cranach her, indem er sich seine Fragen an den alten Meister in Form eigener Cranach-Variationen selbst beantwortet. Ohm analysiert in seinen Bildern Cranachs gestalterische Mittel.

Während andere große Künstler der Cranach-Generation, etwa Dürer oder Raffael, die Illusion einer inszenierten Wirklichkeit vermitteln, lässt Cranach nie einen Zweifel daran, daß wir es bei seinen Gemälden mit einer Bild-Realität zu tun haben. Ganz bewusst bricht er das Abbild durch Disproportionierung und Schematisierung von Motiven. Cranach arbeitet mit Motiv-Ableitungen und pflegt eine lebendige Variationspraxis, in der einmal gefundene Muster immer wieder angewandt werden. Ohm hat dieses Prinzip schon in seinen ersten Cranach-Adaptionen umgesetzt, allerdings treibt er das Konzept der Reihung von Motiv-Versatzstücken in seinen neuen Arbeiten auf die Spitze. In seiner Folge von Ölbildern nach einem Porträt der Sybille von Cleve erscheint das Versatzstück-artige, die ironische Brechung der Wirklichkeit und eine Betonung der „Künstlichkeit der Kunst“ wie eine Steigerung von Cranachs bildnerischer Strategie.

Anders als zum Beispiel Warhols Serien wollen Ohms Variationen nicht die Reproduzierbarkeit der Bilder thematisieren, sondern die malerischen Möglichkeiten der Kunst selbst. Ohm vertraut auf die vielgeschmähte „Schönheit“ des Bildes. Zugleich regen seine Arbeiten zum Denken an, zum Nachdenken über die Kunst. August Ohms gelegentlich augenzwinkernde Cranach-Variationen erscheinen wie ein fernes, strahlendes Wetterleuchten der abendländischen Malerei.

Birgit Ohlen

AUGUST OHM – GESICHTER – Neue Bilder

Neue GesichterIm Jahr 1998 zeigte das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe August Ohms „Bilder zur Antike“ in einer umfangreichen Einzel-ausstellung, eine Folge vom zum Teil großformatigen antiken Gesichtern. Fünf Jahre später präsentierte das Cranach-Haus in Wittenberg Ohms Köpfe nach Gemälden von Lukas Cranach. Die aktuelle Ausstellung im Kaamp-Hüs stellt Beispiele vor aus den beiden genannten Werkgruppen, zusammen mit einer neuen Reihe von Bildnissen nach Sandro Botticelli.

In diesen Gesichter-Serien geht es August Ohm, anders als Andy Warhol in seinen auf den ersten Blick vergleichbaren Bilder-Reihen, nicht um die Reproduzierbarkeit von Kunst, sondern um ein Ausloten unter-schiedlichster bildnerischer Möglichkeiten an Hand von jeweils einem Ausgangsmotiv. Darüber hinaus erzeugt Ohm eine überraschende Verlebendigung des historischen Menschenbildes. Der Künstler gibt den Darstellungen aus Antike und Renaissance durch eine (Über-)Dimensionierung, durch einen abrupten Bildausschnitt und Akzentuierung von Farbe und Struktur eine neue Unmittelbarkeit und überraschende Präsenz. In einer Balance von Einfühlung und Verwandlung gelingen ihm ganz neue Interpretationen von anscheinend Bekanntem. Mit einem reich variiertem Einsatz von Farbe, Farbauftrag und malerischem Duktus schafft August Ohm bildnerische Paraphrasen auf die Zeitlosigkeit und eine immer wieder frische Anschauung von Kunst.

Ein öfter wiederkehrendes Schleiermotiv geht auf eine Inspiration durch den Dichter Novalis zurück: dieser Schleier soll uns daran erinnern, das die Erscheinungen, die sich auf unserer Netzhaut abbilden, nur ein Teil der Wirklichkeit darstellen. Hinter dem Schleier verbirgt sich die Welt der Erinnerungen, der Assoziationen, die Welt der Phantasie.

Birgit Ohlen

ROKOKO – RAUSCH UND AUFKLÄRUNG

Arbeiten von Watteau bis Greuze

Franz Xaver Messerschmidt, um 1770„Wer die Welt vor 1789 nicht gekannt hat,
der weiß nicht, was Glückseligkeit ist “
Prince de Ligne

Diese Meinung konnte nur jemand vertreten, der alle Voraussetzungen für eine Teilhabe an den geistigen, kulturellen und zivilisatorischen Errungenschaften der Zeit besaß: Zugehörigkeit zum richtigen Stand und Geld. Die Welt vor 250 Jahren ist uns in ihren sozialen Strukturen sehr fern aber zugleich vertraut in ihrer unaufgelösten Spannung von Vernunft und Gefühl, von Aufklärung und Sinnenrausch. So wie das achtzehnte Jahrhundert die Naturphilosophie von Leibnitz, Voltaire und Rousseau flugs in Moden verwandelt hat, werden heute Ideale und Ideen in Events und Design umgemünzt. Die Suche nach diesseitigem Glück, erstmals in der amerikanischen Bill of Rights als unverbrüchliches Menschenrecht festgeschrieben, gilt unseren heutigen westlichen Gesellschaften geradezu als Lebensmotto.

In der Kunst des achtzehnten Jahrhunderts wie in den Manifestationen der Mode spiegelt sich die Verheißung von der guten Natur des Menschen und sein Anspruch auf Glück, er erscheint wie der ideale Bewohner eines Paradieses: androgyn, kindlich, alterslos, sinnlich und in einer ambivalenten Mischung von Naivität und Raffinesse, eben wie eine Verschmelzung von Diderots „edlem Wilden“ und seinem „homme artificiel“. Hätte die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts ihre Vorstellungen vom irdischen Paradies nicht in Kunst sondern in Politik umgesetzt, sie hätte sich die Revolution erspart.

Roben des 18. JahrhundertsDas Rokoko war in London und Paris bereits lange vor 1789 in einen kühlen Klassizismus übergegangen, wo das erstrebte „irdische Elysium“ in Clubs und Salons nicht mehr nur als Fiktion, sondern als politisches Ziel diskutiert wurde. Es ist bezeichnend, daß der „style rocaille“ sich fern der großen fortschrittlichen Metropolen Paris und London am Verschwenderischsten entfesselte und, daß er sich dort als besonders langlebig erwies: in den reichen Klöstern in Österreich, Bayern, Schwaben, den weltlichen und geistlichen Fürstentümern Süddeutschlands oder in Venedig, Sachsen und Preußen.

Unsere Auswahl spätbarocker Menschenbilder reicht von der erotischen Präsenz von Tiepolos Figuren bis zur expressiv gesteigerten Grimasse im Porträt des Franz Xaver Messerschmidt. Weiterhin zeigen wir Arbeiten u.a. von Watteau, Peronneau, Fragonard und Greuze, dazu originale Kostüme der Zeit von 1750 bis 1780, Objekte, Tapisserie und Kleinplastik.

In einer begleitenden Ausstellung führen Reisebilder von Wilhelm Ohm, August Ohm und Mathilde Menzel an Schauplätze, die wir im Besonderen mit dem Rokoko verbinden: nach Dresden, Würzburg, Berlin und Potsdam.

August Ohm – Neue Italienbilder

istituto italiano di Cultura

nach Agostino di Duccio Mit seinen Werken gelingt es August Ohm, eine ideale Verbindung zu den Großen der Vergangenheit herzustellen, indem er mit einem modernen Blick die Atmosphäre der toskanischen Landschaft einfängt, einer Region, die er – ganz und gar nicht zufällig – für die Zeiten des Jahres, in denen er nicht in Hamburg lebt, zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Einerseits also Hamburg, raffinierte Hansestadt im Norden Europas, andererseits die Toskana, nicht minder raffinierte Region der Kunst, die hier, in Eintracht mit der Landschaft, eine unauflösbare Einheit mit dem Sinn für die Schönheit gebildet hat. Zwischen diesen beiden idealen Heimaten bewegen sich die Arbeit und das Leben des August Ohm.

Der Wunsch, in einen Dialog mit der Vergangenheit zu treten zeigt, dass diese noch viel zu erzählen hat. In diesem Sinne werden in der Kunst Augenblicke gegenwärtig, die jedes Mal anders sind, je nach individueller und zeitlicher Notwendigkeit. So gleicht die Geschichte der Kunst häufig einem Spiegel, in dem wir unser eigenes Bild suchen. Wir können es dort auch tatsächlich finden, aber nicht auf eine konsequente Weise, sondern auf indirektere und komplexere Art. Das Bild der Vergangenheit, das wir im Spiegel gesehen haben, hat sich verändert: mal hat es sich nach vorne gedrängt, mal hat es sich erklärt, mal hat es sich zu einem Ritual gemacht, ein anders Mal hat es sich bespöttelt, dann wieder zeigt es sich, wie in den Arbeiten von August Ohm, in Form einer Anspielung: Wir erkennen in seinen Bildern Motive der Renaissance, toskanische Landschaften, aber auch Venedig, und das Werk Botticellis. Aus diesem Spiegel erscheint eine innere Beziehung, die – so könnte man sagen – auf einem Respekt, auf einer Bewunderung und auf dem Wissen über die Antike und ihren Mythen beruht.

Sein künstlerisches Vorgehen in diesem Sinne drängt sich nicht mit einer großen Geste oder mit dem erklärten Willen auf, eine ruhmreiche Vergangenheit in Begriffe zu fassen. Es ist hingegen der Ausdruck eines leisen Respekts für die körperlichen und malerischen Qualitäten der Kunst vergangener Zeiten. Vielleicht irren wir uns nicht, wenn wir in dem gesamten Korpus dieser Arbeiten ein gemeinsames Fundament erblicken, das man als „Streben nach Schönheit“ bezeichnen könnte. Die Titel der Bilder, die hier ausgestellt werden, machen die jeweiligen Inspirationsquellen deutlich, und ich bin sicher, dass diese Werke damit sowohl die historische Qualität der italienischen Kunst unterstreichen als auch den Anspruch erheben, dass solche Werke auf einfühlsame und künstlerisch bedeutsame Weise neu gelesen werden können, wie es in den Arbeiten von August Ohm der Fall ist.

Dr. Maria Mazza

V I V A V E N E Z I A

Ausgewählte Kunst aus drei Jahrhunderten von Vittore Carpaccio bis Giambattista Tiepolo und neue Venedigbilder von August Ohm

EIN WIEDERENTDECKTES BILD VON PIAZETTA

Es liest sich wie ein Kunst-Krimi: in der Berliner Gemäldegalerie befindet sich ein dem Rokoko-Maler Benkovich zugeschriebenes Gemälde, das auf ein verschollenes Werk des Giambattista Piazetta (1682 – 1754) zurückgeht. Die Autorschaft von Piazetta, als dem Schöpfer des Originals, geht hervor aus einem Vermerk auf einer Zeichnung von Fragonard, die die gleiche Komposition zeigt. Dort heißt es : „Piazetta / Cab.de Smitz / Venise“, also gezeichnet nach einem Werk von Piazetta in der Sammlung des britischen Konsuls Joseph Smith. Wir wissen, daß das Piazetta-Original von Smith an den Englischen König Georg III gelangte und in den königlichen Sammlungen registriert war.

Dann trennte sich die Krone von dem Bild, vermutlich durch Verkauf. Es erscheint zuletzt in einem Auktionskatalog bei Christie`s im Jahr 1791, bevor sich seine Spur für über zweihundert Jahre im Dunkel verliert. Im Jahr 2004 tauchte es dann in einer Auktion als „deutsch, 18/19. Jh.“ wieder auf, und erst nach einer sorgfältigen Reinigung entpuppte es sich als ein Gemälde des Piazetta.

Unsere Darstellung zeigt die Jungfrau Maria mit Kind, und den Heiligen Joseph, Antonius von Padua und Aloysius Gonzaga. Es handelt sich bei dieser „sacra conversazione“ um eine sehr freie Umsetzung von einer der beliebtesten Kompositionen der venezianischen Malerei, nämlich der „Pesaro-Madonna“ von Tizian in der Frari-Kirche. Kaum ein anderes Bild hat vom sechszehnten bis weit ins achtzehnte Jahrhundert so viele Maler in Venedig inspiriert wie diese Altartafel. George Knox hat für unser Bild die Autorschaft Piazettas bestätigt.

Die Ausstellung zeigt neben dem wiederentdeckten Gemälde von Piazetta ausgewählte Werke Venezianischer Kunst aus drei Jahrhunderten, zum Beispiel Arbeiten von Vittore Carpaccio, Niccoló Roccatagliata, Francesco Bassano, Giambattista Tiepolo sowie einige neue Venedigbilder von August Ohm.

Birgit Ohlen

KUNST UM 1500 UND AUGUST OHM – NEUE RENAISSANCE – VARIATIONEN

Die vorliegende Ausstellung zeigt ausgewählte Zeichnungen, Bilder und Kleinplastik der beginnenden Neuzeit, u.a. Arbeiten aus der Werkstatt Botticellis und Bilder von Lukas Cranach dem Älteren. Die Spiegelung der großen Umbrüche, der geistigen, politischen und sozialen Verwerfungen der Zeit um 1500 lassen uns die Bildende Kunst der Epoche nach wie vor als bewegend und gegenwärtig erscheinen. Der neue Buchdruck beschleunigte in ungeahnter Weise die Verbreitung von Wissen, Erkenntnissen und Meinungen, die Zeitgenossen erlebten eine erweiterte Welt mit neuen Seewegen, neuen Kontinenten , zugleich den Verlust der Einheit der westlichen Christenheit und sie waren Zeugen regionaler und überregionaler sozialer Krisen. Schließlich konnte man eine ganz und gar andere Gestalt der Erde erahnen und einen nicht mehr auf diese Erde zentrierten Kosmos . Der Zugriff auf die Erscheinungsformen der Wirklichkeit und ein vormals unbekanntes Interesse an der Individualität des Menschen lösen das mittelalterliche Weltbild grundlegend ab.

August Ohm hat sich wiederholt mit der Kunst der Renaissance auseinandergesetzt. In seinen neuen Bilderfolgen geht er aus von einem Jünglingsporträt der Botticelli-Werkstatt und von zwei Cranach-Kompositionen, – einem Porträt der Sybille von Cleve und einer Caritas-Darstellung.Immer wieder haben sich Künstler von älterer Kunst inspirieren lassen. Was nun ist innovativ an August Ohms Renaissance-Variationen? Zum ersten Mal sind die originalen Altmeistergemälde nicht nur Ausgangspunkt für neue Interpretationen, sondern ein immanenter Bestandteil der Bildpräsentation eines Gegenwartskünstlers. In Ohms Ausstellung gewinnen die Bilder ihre Spannung aus der direkten Gegenüberstellung von Inspirationsquelle und deren Umsetzung.

Auch eine noch so starke Beziehung zu Bildern ist immer eine einseitige Beziehung. Auf unsere Fragen „antworten“ Bilder nur in einem metaphorischen Sinn. August Ohm stellt eine Kommunikation mit Botticelli bzw. Lukas Cranach her, indem er sich seine Fragen an die alten Meister in Form eigener Botticelli- und Cranach-Variationen selbst beantwortet. Ohm analysiert in seinen Bildern deren gestalterische Mittel.

Während andere große Künstler der Botticelli- und Cranach-Epoche, etwa Dürer oder Raffael, die Illusion einer inszenierten Wirklichkeit vermitteln, lassen die von Ohm gewählten Künstler nie einen Zweifel daran, daß wir es bei ihren Gemälden mit einer Bild-Realität zu tun haben. Besonders Cranach bricht ganz bewusst das Abbild durch Disproportionierung und Schematisierung von Motiven. Cranach wie Botticelli arbeiten mit Motiv-Ableitungen und pflegen eine lebendige Variationspraxis, in der einmal gefundene Muster immer wieder angewandt werden. Ohm hat dieses Prinzip schon in seinen früheren Cranach-Adaptionen umgesetzt, allerdings treibt er das Konzept der Reihung von Motiv-Versatzstücken in seinen neuen Arbeiten auf die Spitze. In seiner Folge von Ölbildern nach einem Porträt der Sybille von Cleve erscheint das Versatzstückartige, die ironische Brechung der Wirklichkeit und eine Betonung der „Künstlichkeit der Kunst“ wie eine Steigerung von Cranachs bildnerischer Strategie.

Anders als zum Beispiel Warhols Serien wollen Ohms Variationen nicht die Reproduzierbarkeit der Bilder thematisieren, sondern die malerischen Möglichkeiten der Kunst selbst. Ohm vertraut auf die vielgeschmähte „Schönheit“ des Bildes. Zugleich regen seine Arbeiten zum Denken an, zum Nachdenken über die Kunst. August Ohms gelegentlich augenzwinkernde Altmeister-Variationen erscheinen wie ein fernes, strahlendes Wetterleuchten der abendländischen Malerei.

Birgit Ohlen

KUNST UM 1500 UND AUGUST OHM – NEUE RENAISSANCE – VARIATIONEN

Die vorliegende Ausstellung zeigt ausgewählte Zeichnungen, Bilder und Kleinplastik der beginnenden Neuzeit, u.a. Arbeiten aus der Werkstatt Botticellis und Bilder von Lukas Cranach dem Älteren. Die Spiegelung der großen Umbrüche, der geistigen, politischen und sozialen Verwerfungen der Zeit um 1500 lassen uns die Bildende Kunst der Epoche nach wie vor als bewegend und gegenwärtig erscheinen. Der neue Buchdruck beschleunigte in ungeahnter Weise die Verbreitung von Wissen, Erkenntnissen und Meinungen, die Zeitgenossen erlebten eine erweiterte Welt mit neuen Seewegen, neuen Kontinenten , zugleich den Verlust der Einheit der westlichen Christenheit und sie waren Zeugen regionaler und überregionaler sozialer Krisen. Schließlich konnte man eine ganz und gar andere Gestalt der Erde erahnen und einen nicht mehr auf diese Erde zentrierten Kosmos . Der Zugriff auf die Erscheinungsformen der Wirklichkeit und ein vormals unbekanntes Interesse an der Individualität des Menschen lösen das mittelalterliche Weltbild grundlegend ab.

August Ohm hat sich wiederholt mit der Kunst der Renaissance auseinandergesetzt. In seinen neuen Bilderfolgen geht er aus von einem Jünglingsporträt der Botticelli-Werkstatt und von zwei Cranach-Kompositionen, – einem Porträt der Sybille von Cleve und einer Caritas-Darstellung.Immer wieder haben sich Künstler von älterer Kunst inspirieren lassen. Was nun ist innovativ an August Ohms Renaissance-Variationen? Zum ersten Mal sind die originalen Altmeistergemälde nicht nur Ausgangspunkt für neue Interpretationen, sondern ein immanenter Bestandteil der Bildpräsentation eines Gegenwartskünstlers. In Ohms Ausstellung gewinnen die Bilder ihre Spannung aus der direkten Gegenüberstellung von Inspirationsquelle und deren Umsetzung.

Auch eine noch so starke Beziehung zu Bildern ist immer eine einseitige Beziehung. Auf unsere Fragen „antworten“ Bilder nur in einem metaphorischen Sinn. August Ohm stellt eine Kommunikation mit Botticelli bzw. Lukas Cranach her, indem er sich seine Fragen an die alten Meister in Form eigener Botticelli- und Cranach-Variationen selbst beantwortet. Ohm analysiert in seinen Bildern deren gestalterische Mittel.

Während andere große Künstler der Botticelli- und Cranach-Epoche, etwa Dürer oder Raffael, die Illusion einer inszenierten Wirklichkeit vermitteln, lassen die von Ohm gewählten Künstler nie einen Zweifel daran, daß wir es bei ihren Gemälden mit einer Bild-Realität zu tun haben. Besonders Cranach bricht ganz bewusst das Abbild durch Disproportionierung und Schematisierung von Motiven. Cranach wie Botticelli arbeiten mit Motiv-Ableitungen und pflegen eine lebendige Variationspraxis, in der einmal gefundene Muster immer wieder angewandt werden. Ohm hat dieses Prinzip schon in seinen früheren Cranach-Adaptionen umgesetzt, allerdings treibt er das Konzept der Reihung von Motiv-Versatzstücken in seinen neuen Arbeiten auf die Spitze. In seiner Folge von Ölbildern nach einem Porträt der Sybille von Cleve erscheint das Versatzstückartige, die ironische Brechung der Wirklichkeit und eine Betonung der „Künstlichkeit der Kunst“ wie eine Steigerung von Cranachs bildnerischer Strategie.

Anders als zum Beispiel Warhols Serien wollen Ohms Variationen nicht die Reproduzierbarkeit der Bilder thematisieren, sondern die malerischen Möglichkeiten der Kunst selbst. Ohm vertraut auf die vielgeschmähte „Schönheit“ des Bildes. Zugleich regen seine Arbeiten zum Denken an, zum Nachdenken über die Kunst. August Ohms gelegentlich augenzwinkernde Altmeister-Variationen erscheinen wie ein fernes, strahlendes Wetterleuchten der abendländischen Malerei.

Birgit Ohlen

15 th anniversary ATELIER OHM – Florence – 1rst of August 2008

Since 1987 August Ohm works in Tuscany every year, and in 1991 he found his studio in the very heart of Florence. Here he started his studio-exhibitions fifteen years ago. The anniversary-presentation of his new paintings is meant as an “ommagio alla Toscana, alla sua arte e cultura”.
In earlier years the artist was strongly inspired by world-literature; several books have been published with his paintings after Flaubert, Baudelaire, Rimbaud, Novalis and the Gilgamesh-epos. During the last decades the spirit and the beauty of Florence and the Tuscan landscape are an important source of August Ohm`s inspiration.

Most of the paintings on show are done in a gouache-technique, some are oils. In his new works the artist gives us very individual interpretations of his favorite Tuscan themes. For example in his variations after Cellinis “Perseo” he represents the celebrated sculpture from quite unusual “snapshot-views” and he enhances the figure with vivid colours, so that the age of Greek mythology, renaissance and presence seem all alive and at the same time intertwined.
Besides famous sites of the Campanile in Pisa, the Battistero in Florence or the Duomo in Lucca the present exhibition shows less known places such as the views of Poppiano in the val di Pesa, with lovely sloping hills and the Castello Gucciardini on the horizon. Above all the artist loves the Castello di Montegufoni, where he has been working each summer since the late nineteeneighties.

Inspired by the romantic poet Novalis, August Ohm covers some of his compositions with a painted “veil” which indicates a multi-dimensional world behind the visual scene: a world of our cultural memories, of associations and a world of fantasy.

Birgit Götting

Viva Venezia

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Werke der venezianischen Kunst von Vittore Carpaccio bis zu Giambattista Tiepolo, Kleider von Mariano Fotuny und meine neuen Venedigbilder.

Im Mittelpunkt der Präsentation steht ein wiederentdecktes Bild von Giambattista Piazetta (1682 – 1754). Es liest sich wie ein Kunst-Krimi: in der Berliner Gemäldegalerie befindet sich ein dem Rokoko-Maler Benkovich zugeschriebenes Gemälde, das auf ein verschollenes Werk des Piazetta zurückgeht. Wir wissen, daß das Piazetta-Original aus der Sammlung des Konsul Smith an den Englischen König Georg III. gelangte . Dann trennte sich die Krone von dem Bild, vermutlich durch Verkauf. Es erscheint zuletzt in einem Auktionskatalog bei Christie`s im Jahr 1791, bevor sich seine Spur für über zweihundert Jahre im Dunkel verliert. Unlängst tauchte es dann in einer Auktion als „deutsch, 18/19. Jh.“ wieder auf, und erst nach einer sorgfältigen Reinigung entpuppte es sich als ein Gemälde des Piazetta.

Wenige Orte haben so andauernd die Kunst und die Künstler inspiriert wie Venedig, – der verlöschende Glanz der Königin der Meere, – die Geschichte von Macht und Zerfall, – der Kampf zwischen menschlicher Objektivation und den Elementen der Natur, – das Schauspiel von Wasser und Licht. Die Erinnerung an große Traditionen und ihr Wandel, das unablässige Kommen und Gehen von Fremden und ihren Ideen, vor allem aber das Bewusstsein vom eigenen Untergang geben allem, was das späte Venedig hervorbringt oder anregt, den Anhauch eines erhaschten kostbaren Augenblicks, einer ephemären Spiegelung auf den Kanälen, vorübertanzenden Lichtreflexen.

Als der ökonomische Niedergang Venedigs im 18.Jahrhundert viele einheimische Künstler dazu bewegte, ihr Brot in der Ferne zu suchen, verbreiteten sie als „Reisekünstler“ den Ruhm der Serenissima ein letztes Mal glanzvoll in ganz Europa.

Zu den eigenwilligsten Schöpfungen im Venedig des zwanzigsten Jahrhunderts gehören zweifellos die Roben des gebürtigen Spaniers Mariano Fortuny. Sie wurden beschrieben von Marcel Proust und getragen von mutigen Frauen ihrer Zeit, zum Beispiel Eleonora Duse und Isodora Duncan. Fortunys avantgardistische Kleider waren zu keinem Zeitpunkt im engeren Sinne „modern“, aber sie wurden dennoch zum prototypischen modischen Ausdruck einer ganzen Epoche. Überdies gehört Mariano Fortuny zu den Designern, die die Kleidung in den Rang von Kunstwerken erhoben.

August Ohm

Bilder aus Afgahnistan

AUGUST OHM – WÜSTENBILDER AUS AFGHANISTAN UND GANDHARA – KLEINPLASTIKEN

Ein Jahr vor Einmarsch der Sowjets hat August Ohm Afghanistan besucht. Nicht aus Abenteuerlust, sondern um Beispiele der Gandhara-Kunst zu sehen. In dieser Kunst verbanden sich zu Beginn unserer Zeitrechnung hellenistischer Schönheitssinn und indische Geistigkeit. An die Stelle buddhistischer Zeichen und Symbole trat, unter dem Einfluss westlicher Ästhetik, ein menschliches und geradezu apollinisches Abbild Buddhas. Vor Ort musste August Ohm feststellen, daß man Gandhara-Kunst sehr viel komplexer ( und bequemer ) in den großen Museen des Westens studieren kann.

Die eigentliche Überraschung Afghanistans war für den Künstler das überwältigende Erlebnis der Landschaft am Hindukusch. Er beschrieb seine Eindrücke :“ Steinwüsten, die sich vom Standort des Betrachters bis zum Horizont erstrecken, in den unglaublichsten Formationen : manchmal sehen sie aus wie staubbedeckte Kristalle, dann wiederum erscheinen mir die Strukturen wie die Reste untergegangener Städte und ein anderes Mal wie die Gelege von urweltlichen Tieren.“ In den großformatigen Temperabildern, die nach Rückkehr von der Reise entstanden, wird die Atmosphäre der alten Kultur und Landschaft fesselnd veranschaulicht. An die Stelle abendländischer Spätzeit und Décadence, der Inspiration früherer Arbeiten, tritt nun das Thema der zerfallenden Landschaft, von abbröckelndem Gestein, von Wasser zerfressenden Kliffs und unendlichen Steinwüsten, deren absolute Stille und Leere mit einer an Dürer erinnernden Akribie geschildert wird. Daneben präsentiert die Ausstellung einige Buddha-Bildnisse des Künstlers. Die verklungene Kultur von Gandhara, deren Ausdruck sich zwischen indischer Spiritualität und mediterranem Formgefühl bewegt, hat in August Ohms kongenialem Schaffen ihre visuell wahrnehmbaren Spuren hinterlassen.

Hanns Theodor Flemming

Bilder von Sylt und Vendig

AUGUST OHM – ORTE AM MEER – BILDER VON SYLT UND VENEDIG

Auf den ersten Blick könnten die beiden Orte kaum unterschiedlicher sein : die Lagunenstadt war fast tausend Jahre lang ein Bezugspunkt abendländischer Kunst und Kultur, in Wirtschaft und Politik ein Zentrum von internationalem Rang. Dagegen dümpelte die Insel Sylt bis zum 20. Jahrhundert an der Peripherie des großen europäischen Geschehens. Venedig wurde geradezu zum Inbegriff urbanen Lebens, während man mit Sylt das intensive Naturerlebnis verbindet. Aber beide Orte haben, außer der Aura von Exklusivität und Reichtum, eben doch sehr Wesentliches gemeinsam : die Allgegenwart des Meeres, den Geruch von Salzwasser, das gleiche silbrige Licht, ein ganz ähnliches Glitzern der Wellen im Watt der Nordsee wie in der Lagune der Adria.

Meine Sylt- und Venedig-Bilder thematisieren das Phänomen der „Zeit“ : die Motive verwandeln sich wie in einem atmosphärischen Vexierspiel durch den ständigen Wechsel von Licht und Schatten und von sich ändernden Farbeindrücken. Ich versuche in meinen Arbeiten die Motive so zu sehen, als würde ich sie zum allerersten Mal wahrnehmen. Diesen kostbaren Augenblick einer erstmaligen Wahrnehmung möchte ich in meinen Bildern festhalten, der flüchtigen Zeit Dauer verleihen.

Neben großformatigen Ölbildern zeigt die Ausstellung im Kaamp-Hüs eine Reihe von Gouachen und Mischtechniken, die jeweils vor Ort auf Sylt und in Venedig entstanden sind.

August Ohm

3 – dimensional

Leon Battista Alberti stellt um 1430 in seiner Schrift “de Statua“ den Ursprung der plastischen Kunst folgendermaßen dar : „ … man nahm wohl zufällig einst an einen Baumstumpf oder an einem Erdklumpen oder sonst an irgendwelchen leblosen Körpern gewisse Umrisse wahr, die – schon bei ganz geringer Veränderung – etwas andeuteten, was einer tatsächlichen Erscheinung der Natur überaus ähnlich sah. Dies nun bemerkte man und hielt es fest. … Manche fügten hinzu und nahmen ebenso auch weg, … Andere verminderten lediglich: genau wie diejenigen, die eine gesuchte Menschengestalt, als sei sie in einem Marmorblock eingelassen und in ihm verborgen, ans Licht befördern, indem sie gleichsam das Überflüssige wegschlagen.“ Diese letztere Anschauung von der Skulptur berührt sich mit der von Michelangelo vertretenen neuplatonischen Idee von einer Freisetzung des Geistes aus dem Kerker einer naturhaften Materie.

Seit der Renaissance bis in das 18. Jahrhundert wurde unter Künstlern und Kritikern im Rahmen eines Paragone (=Vergleich) gestritten um die Vorherrschaft innerhalb einer Hierarchie der Künste. Während die Malerei und Poesie komplexe Geschichten erzählen könnten, so meinten Einige, sei die Skulptur an die bloße Materie gebunden. Dagegen hoben die Verteidiger der Skulptur ihre Vielansichtigkeit hervor und die Behauptung, dass die „Denkmäler“, welche die Bildhauer schaffen, wirkungsvoller, wirklicher und dauerhafter seien als alles, was von Malern geschaffen werden kann. Wohl nie ist die Bedeutung der Skulptur so überhöht beschrieben worden wie von Hegel. Zu Hegels hymnischem Lob der Bildhauerkunst gibt Francis Haskell einen erstaunten Kommentar: „ Dass wir Perikles und Platon, Sophokles und Thukydides nicht ohne „Einsicht in die Ideale der Skulptur“ verstehen könnten, hätte kein Historiker oder Philosoph und nicht einmal ein Künstler oder Altertumsforscher in missionarischstem Eifer zu behaupten gewagt “ .

Unsere Ausstellung zeigt räumlich-plastische Gestaltungen aus unterschiedlichen Epochen, Kulturen und Materialien, von einem griechisch-römischen Marmorkopf über ein Gandhara-Relief aus Schiefer, früh-neuzeitliche Bronzen, überlebensgroße barocke Sandsteinplastiken bis zu Edelstahlarbeiten der Moderne und konzeptuellem textilen Arbeiten der Gegenwart.

Das eingesetzte Material reicht vom geschnitzten und farbig gefassten Holz einer spätmittelalterlichen Engelsfigur bis zum Papier-Maché-Abdruck bei Anne und Patrick Poirier. Auch der bildnerische Anlass umfasst ein weites Spektrum von der kultischen Anwendung etwa bei einem Kruzifix, über den praktischen Gebrauch, zum Beispiel bei Fliesen-Reliefs, oder die „prima idea“ bei der Gestaltfindung des Bildhauers bis zum Objekt für den ästhetischen Genuss, als Sammlerstück, wie dies bei unseren Kleinbronzen von Giambologna der Fall ist. Schließlich haben wir auch heutiges konzeptuelles Modedesign in unsere Ausstellung einbezogen, – Modelle von Yohji Yamamoto und Martin Margiela, in denen sich die textile Gestaltung auf dem Niveau eines hohen künstlerischen Anspruchs bewegt.

Allen Werken gemeinsam ist ihre haptische Qualität, ihre suggestive räumliche Wirkung und ihre fantasievolle Auseinandersetzung mit dem jeweiligen inhaltlichen und ästhetischen Konzept.

August Ohm

AUGUST OHM : BILDER, DIE IM MUSEUM ENTSTANDEN

Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Bildern, die in Gemäldesammlungen, Antiken-Museen und Skulpturensammlungen entstanden.

Wie in keiner anderen Kulturepoche öffnet dem Kunstbetrachter und besonders dem bildenden Künstler der Gegenwart ein „Imaginäres Museum“ (André Malraux) seine Pforten, das ihm vermittels perfekter Reproduktionstechniken und eindringlicher Kommunikationsmöglichkeiten durch die verschiedenen publizistischen Medien die Kunst aller Völker und Zeiten jederzeit abrufbar zugänglich macht. „Das Museum zwingt uns heute zu einer Auseinandersetzung mit allen Ausdrucksmöglichkeiten der Welt“, schrieb Malraux bereits 1947 in seinem Buch „Le Musée Imaginaire“, und er betonte in seinen diversen Essays zur „Psychologie der Kunst“, in welchem Grade die Möglichkeit des Vergleichs und der Konfrontation zu einem Wesensmerkmal unserer intellektuell geprägten Moderne gehört. Vergleiche und Konfrontationen vermitteln dabei wichtige Aufschlüsse und Einsichten. Kunst entsteht niemals ex nihilo. Sie ist immer Ausdruck ihrer Entstehungszeit und zugleich das geistig-formale Ergebnis vorangegangener Entwicklungen. Die Idee eines voraussetzungslosen Schaffens zählt zu den fundamentalen Irrtümern jedes revolutionären Avantgardismus, und selbst eine seit dem Dadaismus immer wieder propagierte „Anti-Kunst“ manifestiert sich als eine Antwort auf die jeweilige Gegenwart und das bereits Vorgefundene.

Für August Ohm wurde diese Erkenntnis zu einem zentralen Impuls seiner Arbeit, die Kunstgeschichte selbst wird für ihn zum eigenständigen Bildthema. Der Versuch heute von den Medien besonders geförderter und herausgestellter Bestrebungen der Gegenwartskunst, einen totalen Ausstieg aus den Traditionen der abendländischen Kunstgeschichte zu vollziehen, bedeutete für Ohm eine Herausforderung, sich gerade mit diesen Traditionen bildnerisch auseinander zu setzen. Dabei geht es ihm nicht um Variationen alter Meister, wie sie von Picasso und Dali bis zu Janssen und Wunderlich von zahlreichen Künstlern oft geistreich und bravourös gestaltet wurden. Vielmehr stellt er sich der von Malraux als zwingend angesehenen „Auseinandersetzung mit allen Ausdrucksmöglichkeiten dieser Welt“, die der Franzose zum Angelpunkt seines „Imaginären Museums“ machte, und zugleich der bisher kaum beantworteten Frage, inwieweit nicht auch vermeintlich avantgardistische Tendenzen der Gegenwartskunst in abendländischen Traditionen wurzeln. „In diesem Sinne sind auch meine Stil-Collagen zu verstehen“, erklärt Ohm, „als eine bildliche Antwort auf eine in früheren Zeiten nie dagewesene Konfrontation mit der Vielzahl unserer kulturellen Erinnerungen“.

Hanns Theodor Flemming

MEINE 20er JAHRE

Zeichnungen Mode & Autographen 1918 – 1933

„Ein Jahrzehnt ist nur ein Bruchstück einer Epoche“, schrieb Hermann Kesten, „jene zwanziger Jahre waren wie ein Schaufenster mehrerer Epochen“. Der Film und das Theater der Dekade erscheinen als ein aufregendes Kaleidoskop, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsvisionen trafen. Während viele Intellektuelle an die Macht des Geistes und, als leider unpolitische Nachfolger der deutschen Aufklärung, an den individuellen Menschen glaubten, prägte der Film gleichzeitig ein extrem anti-individuelles Menschenbild, den Star. Eine Zeichnung von Wilhelm Ohm, „in der Bar“, 1926, illustriert diesen Bruch: neben einer bürgerlichen Venus von Milo erscheint das neue, entrückte Idealbild, – Pola Negri.
Meine umfangreiche Autographensammlung dokumentiert bereits im Ausschnitt das legendäre Berliner Kulturleben nach dem ersten Weltkrieg. Alle bedeutenden Namen sind da vertreten. Unter den zeitgenössischen Porträtfotos findet man Fritzi Massari ebenso wie Asta Nielsen, Toscanini, Anna Pawlowa und deren weniger geniale Kollegin, die tanzende Tochter Rasputins, oder Elisabeth Berger, Tilla Durieux, Marlene Dietrich und viele andere mehr. Zum Menschenbild der Epoche gehören neben den Beinen von Marlene die unerbittlichen Porträts der Expressionisten. Max Pechsteins Zeichnung „Editha Schaefer“ erscheint uns chaotisch, fast unerträglich gefühlsbetont. Hier finden wir das gleiche dämonische, „gotische“ Deutschland, dem Willy Haas in dem großartigen Film „das Kabinett des Dr. Caligari“ begegnet war.
Die Ausstellung zeigt überdies Arbeiten von Max Beckmann, Paul Holz, Fernand Léger, u.a., sowie bibliophile Erstausgaben und Art-Deco-Design.
In den originalen Kostümen konkurrieren exotischer Glamour und neue Sachlichkeit miteinander. Die glanzvolle Fassade der Gesellschaftsroben überdeckt den Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit, während die uniformen Alltagsmoden – von Anhängern des Funktionalismus als Triumph der Vernunft gepriesen – bereits auf eine anonymisierte und übertechnisierte Gesellschaft weisen.
Auch der Zwang zum Jung-sein, die Forderung nach Provokation und nach dem Neuen haben – ausgehend von den Zwanziger Jahren – weit über die Epoche hinaus fortgewirkt. Allerdings hat die Inflation des „Zeitgemäßen“ in späteren Dekaden nur wenig zu tun mit den revolutionierenden geistigen Fragestellungen und In-Frage-Stellungen der Zwanziger Jahre, ihrem Ideenreichtum und ihrer Phantasie.

Erika Ohm (1910 – 2000)


(Die Ausstellung wird übernommen von der Unesco-Welterbestätte Bauhaus-Dessau und dort von Ende Februar bis Ende April 2011 im Meisterhaus Kandinsky-Klee gezeigt).

Evas neue Kleider – Das Kleid als Kunstwerk.

Mode des 18. bis 21. Jahrhunderts

Laut biblischer Überlieferung bedeckten sich Adam und Eva mit
Röcken aus Fellen. Heute sind Bekleidungsstücke komplexe Designentwürfe und bedeutende Modeschöpfer haben längst Eingang
in die Museen gefunden. So widmete die Neue Nationalgalerie
Berlin 2007 eine Ausstellung dem Modedesigner Giorgio Armani. Die großen Kostümausstellungen haben die Mode in ihren Wechselbeziehungen zur Bildenden Kunst, Literatur, Bühne, Film und zu den gesellschaftlichen wie ökonomischen Entwicklungen neu gesehen. Mode wird heute als zentraler Ausdruck des Zeitgeistes begriffen. Selbst der Protest in der Anti- Mode bestätigt die unausweichliche Stellungnahme zum Modischen.
Kleidung ist ein wesentlicher Teil und zugleich ein Abbild von Geist und Lebensform des Menschen, der sie trägt. Der geistige und formale Bezug von neuzeitlicher westlicher Mode zur Bildenden Kunst lässt sich vor allem am Beispiel weiblicher Kleidung darstellen. Der männliche Anzug war seit
der Französischen Revolution weitgehend zu einer bürgerlichen
Prestigeuniform erstarrt. Im 18. Jahrhundert trug man traditionell Kleider nach dem Stand, in den man geboren war, und nach der Gelegenheit, für
die sie gedacht waren: Festtags-, Trauer-, Tanz- oder Hauskleider.
Das 19. Jahrhundert brachte eine Differenzierung nach tageszeitlichen
Formen, im 20. Jahrhundert bildete sich zudem eine Unterscheidung nach Alltags- und Freizeitkleidung heraus.

Seit den 1970er-Jahren gibt es eine intensive Auseinandersetzung
der „Hohen Mode“ mit der Straße. Streetwear und Punk,
Trainingsjacken, Piercings, Tattoos sowie dekonstruktivistische
Trash-Kleider bevölkern gleichermaßen die Straße wie die Laufstege
von Paris, London oder Mailand. Trendsetter können heute sowohl anonyme Discobesucher, Mode-Blogger im Internet als auch weltberühmte Designer sein. Die Spannung zwischen Normierung und Brechung der Norm, die gleichzeitige Verwirklichung und Überwindung eines jeweils idealisierten Menschenbildes erscheinen als die fortdauernden Impulse der Mode.
So ist eine kostümgeschichtliche Sammlung mehr als ein Dokument
ästhetischer, stilistischer Entwicklungen. In einem historischen
Kleid dokumentiert sich das Lebensgefühl einer vergangenen
Dekade ganz unmittelbar. Die Ausstellung zeigt Kleider des 18. bis 21. Jahrhunderts aus der Sammlung August Ohm, unter anderem von Charles Fréderic Worth, Yves Saint Laurent und Hubert de Givenchy, ergänzt um ausgewählte Gemälde der jeweiligen Epoche (R. Carriera, J. H. W. Tischbein u. a.). Heute findet die Kommunikation über Mode im Internet statt. Vorgestellt wird Nina Windischs bis Mitte 2010 geführtes Modeblog
„kleiderkoeln“.
Im Rahmen der Ausstellung findet zudem ein Workshop zum Thema Mode für Kinder und Jugendliche unter der Leitung von Henry Keppler statt.

MEINE 20er JAHRE

Zeichnungen Mode & Autographen 1918 – 1933

„Ein Jahrzehnt ist nur ein Bruchstück einer Epoche“, schrieb Hermann Kesten, „jene zwanziger Jahre waren wie ein Schaufenster mehrerer Epochen“. Der Film und das Theater der Dekade erscheinen als ein aufregendes Kaleidoskop, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsvisionen trafen. Während viele Intellektuelle an die Macht des Geistes und, als leider unpolitische Nachfolger der deutschen Aufklärung, an den individuellen Menschen glaubten, prägte der Film gleichzeitig ein extrem anti-individuelles Menschenbild, den Star. Eine Zeichnung von Wilhelm Ohm, „in der Bar“, 1926, illustriert diesen Bruch: neben einer bürgerlichen Venus von Milo erscheint das neue, entrückte Idealbild, – Pola Negri.
Meine umfangreiche Autographensammlung dokumentiert bereits im Ausschnitt das legendäre Berliner Kulturleben nach dem ersten Weltkrieg. Alle bedeutenden Namen sind da vertreten. Unter den zeitgenössischen Porträtfotos findet man Fritzi Massari ebenso wie Asta Nielsen, Toscanini, Anna Pawlowa und deren weniger geniale Kollegin, die tanzende Tochter Rasputins, oder Elisabeth Berger, Tilla Durieux, Marlene Dietrich und viele andere mehr. Zum Menschenbild der Epoche gehören neben den Beinen von Marlene die unerbittlichen Porträts der Expressionisten. Max Pechsteins Zeichnung „Editha Schaefer“ erscheint uns chaotisch, fast unerträglich gefühlsbetont. Hier finden wir das gleiche dämonische, „gotische“ Deutschland, dem Willy Haas in dem großartigen Film „das Kabinett des Dr. Caligari“ begegnet war.
Die Ausstellung zeigt überdies Arbeiten von Max Beckmann, Paul Holz, Fernand Léger, u.a., sowie bibliophile Erstausgaben und Art-Deco-Design.
In den originalen Kostümen konkurrieren exotischer Glamour und neue Sachlichkeit miteinander. Die glanzvolle Fassade der Gesellschaftsroben überdeckt den Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit, während die uniformen Alltagsmoden – von Anhängern des Funktionalismus als Triumph der Vernunft gepriesen – bereits auf eine anonymisierte und übertechnisierte Gesellschaft weisen.
Auch der Zwang zum Jung-sein, die Forderung nach Provokation und nach dem Neuen haben – ausgehend von den Zwanziger Jahren – weit über die Epoche hinaus fortgewirkt. Allerdings hat die Inflation des „Zeitgemäßen“ in späteren Dekaden nur wenig zu tun mit den revolutionierenden geistigen Fragestellungen und In-Frage-Stellungen der Zwanziger Jahre, ihrem Ideenreichtum und ihrer Phantasie.

Erika Ohm (1910 – 2000)


(Die Ausstellung wird übernommen von der Unesco-Welterbestätte Bauhaus-Dessau und dort von Ende Februar bis Ende April 2011 im Meisterhaus Kandinsky-Klee gezeigt).

Heinrich von Kleist Über das Marionettentheater

Neue Bilder von August Ohm und eine Installation mit original Roben der Zeit um 1800

Seit meiner Jugend gehört Kleists „Marionetten-Theater“ zu den Beispielen der Weltliteratur, die ich in Abständen immer wieder gelesen und auf neue Weise rezipiert habe. Eine meiner japanischen Studentinnen wies mich vor vielen Jahren darauf hin, dass dieser Aufsatz die einzige westliche Schrift sei, die sich vollkommen mit dem Wesen des Zen-Buddhismus deckt. Dieser Kultur-übergreifende Aspekt hatte mich damals bewogen, den Aufsatz erneut zur Hand zu nehmen. Einen wiederholten Anstoß boten die Begegnungen mit den verschiedenen Versionen des „Spinario“ im Kapitolinischen Museum in Rom, im Pariser Louvre und im Pergamon-Museum in Berlin. Schließlich hat auch eine Darstellung, die Paul Cézanne vom „Dornauszieher“ im Louvre gezeichnet hat, meine neuerliche Lektüre des „Marionettentheaters“ veranlasst. Aber auch das Problem des „infinito“ bei Michelangelo, das verzweifelte Herausschälen des Geistigen aus dem Gefängnis der Materie, etwa in den Sklavenfiguren in der Accademia in Florenz, lieferten mir einen Grund, mich wieder mit Kleist´s Schrift auseinander zu setzen.
Erhellend ist ein Vergleich von Kleist´s Aufsatz und den Puppentheater-Passagen in Goethes „Lehrjahren“. Die Texte erscheinen geradezu als exemplarisch für den einen und den anderen Autor: Goethe zielt auf ein Herausbilden und Gestalten des Menschen im Sinne eines harmonischen Miteinander von Denken, Fühlen und Handeln. Kleist dagegen beschreibt in seinem Aufsatz „über das Marionettentheater“ in einer zugleich einfachen und höchst artifiziellen literarischen Form die existentielle Unmöglichkeit des Menschen in der Zivilisation, aus seiner (verlorenen) geistig -seelisch-körperlichen Mitte heraus zu agieren (wie es das Kind oder das Tier und anscheinend die Marionette vermag).
Für Werner Hofmann hat die mechanisch gesteuerte Perfektion der Marionette Kleist zum „Rätsel der formalen Vollendung“ geführt, zu einer Vollendung, “die sich unerwartet einstellt und unversehens wieder verloren geht“. Er spricht von der promethischen Dimension künstlerischen Ringens: “der Künstler als Rivale des göttlichen Gestaltungswillens“.
Dieses Phänomen berührt ganz unmittelbar das kreative Tun eines jeden Menschen, die schier unüberbrückbare Schere, die sich zwischen seinem schweren Bemühen und spielerischer Intuition auftut. Dieses entweder–oder, dieser Abgrund von Möglichkeit und Scheitern, von Vermögen und Verlust hat mich (zunächst ganz intuitiv) veranlasst, einige meiner Kleist-Bilder im Sinne eines „mi-parti“, als geteilte Hell-Dunkel-Kompositionen, wie „Echo-Bilder“, zu gestalten.
Im Übrigen habe ich versucht, auch biografische Aspekte der Kleist`schen Existenz in meine Bilder einzubeziehen. Die endgültige Bilderfolge zeigt sowohl „Szenen“ der Literaturvorlage als auch Kleist-Porträts.
Meinen bildnerischen Arbeiten habe ich eine Installation mit originalen Kostümen der Zeit um 1800 zugeordnet.

August Ohm

DAS ATELIER OHM BEGEHT SEIN 40JÄHRIGES BESTEHEN MIT DER AUSSTELLUNG “ LADIES IN RED „

Bilder und ausgewählte Roben aus 4 Jahrhunderten

Als im Jahr 1986 Chris de Burgh seine „Lady in Red“ herausbrachte, schickten die Designer in Mailand und Paris dutzendweise rote Roben auf den Laufsteg. Rot lag in der Luft, die Farbe, mit der wir Assoziationen verbinden von Leben, Liebe, Sex, Leidenschaft, Angriff, Feuer, Blut und Revolution. Eine Cranach-Madonna begegnet in unserer Ausstellung als älteste Lady in Red. Es folgen Bildnisse von der Renaissance bis heute, u.a. von Lavinia Fontana und Agnolo Bronzino bis zu Ivo Hauptmann und zwei meiner eigenen Porträts. Mit einer Reihe roter Roben und gemalter Damen in Rot begeben wir uns auf eine Zeitreise: Rot war in manchen Epochen ein Standesprivileg, in anderen wieder eine Farbe der Lakaien. In jedem Fall konnte sich eine Lady in Red immer ihres großen Auftritts sicher sein. Dabei hat die Mode sehr unterschiedliche Varianten dieser Farbe bevorzugt. Zur Zeit Ludwigs XIV. war es ein tiefes Braunrot, wie wir es in einem Porträt von Pierre Mignard zeigen, während das Rokoko neben dem Zinnoberrot der Jagdkostüme ein morbide-gebrochenes Purpur liebte. Hierfür steht ein Kleid von etwa 1760. Dagegen schätzte man zur Zeit der Französischen Revolution intensives Kirschrot. Eine passende Halsschleife signalisierte zynisch, dass nahe Verwandte die Bekanntschaft mit der Guillotine gemacht hatten. Ab 1815 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wählten die Damen rosarote Pastelltöne und tiefes Rosenrot. Leuchtendes Zinnober wurde vor allem bei den Accessoirs gewagt, den Kaschmirschals und deren europäische Varianten aus Paisley und Paris. Mit dem Genre Canaille kam in den 1860er Jahren der Einfluss der Halbwelt in die Mode. Knallig-rote Roben der Kurtisanen wurden gesellschaftsfähig. Der Einsatz der gerade erfundenen Anilinfarben machte jede gewünschte Schattierung der Textilien möglich. Im fortschreitenden Historismus bevorzugten feine Damen ein gedecktes Rot, ein patiniert wirkendes Rost und wie Kupfer glänzendes Rot-Orange. Knallrot trugen nur die ganz Extrovertierten, – wir zeigen eine sensationelle Robe in „electric crimson“ von 1895. In den 1920er Jahren waren fleischfarbene Kleider en Vogue, sowie Lachs und Koralle. Dabei sollte man daran erinnern, dass bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts jegliche leuchtende Farbigkeit aus der vornehmen Alltagskleidung verschwunden war. Intensive Farben wurden eine fast ausschließliche Domäne der Gesellschaftsroben. Als in den 1930er Jahren Elsa Schaparelli ihr „Shocking Pink“ propagierte, da betonte bereits der Begriff, dass dieser Ton eher für besonders verwegene Frauen gedacht war. Tatsächlich galten bis in die beginnenden 1960er Jahre laute Rot-Schattierungen als nicht sehr fein, blaustichiges Rot fand man außerhalb des show-biz „ganz unmöglich“. Erst mit dem Farbenrausch der Flower-Power-Bewegung und ihrem Einfluss auf die Mode wurden intensives Magenta, Bengalrosa, Pink usw. zu ausgesprochenen Lieblingsfarben. In den 1980ern erlebte die Signalfarbe Rot geradezu eine modische Explosion. Powerfrauen trugen das Selbstbewusstsein der Emanzipation in kurzen roten Kleidern mit breiten, gepolsterten Schultern zur Schau. Die Verleihung des Mode-Oscars in der Pariser Oper im Jahr 1984 wurde von einer auftrumpfenden Inszenierung roter Roben begleitet. Seit 2003 wird in den U.S.A zugunsten der Bekämpfung von Herzkrankheiten der nationale „Wear Red Day“ als glamouröser Fundraising-Event begangen. Längst hatte der Designer Valentino die Farbe Rot zu seiner Obsession und zu seinem Markenzeichen gemacht. Als er sich 2007 mit einer großen Ausstellung im antiken Friedenstempel in Rom von der Modebühne verabschiedete, da erschienen seine Modelle auf der Treppe der Glasarchitektur schon von Weitem wie eine rauschhafte Kaskade in Rot. Auch in Krisenzeiten und bis heute bleibt Rot die leuchtende Farbe mutiger Frauen.

August Ohm

Jahresprogramm 2015

IN DER ERSTEN JAHRESHÄLFTE: HIGHLIGHTS DER STIFTUNG OHM

u.a. mit Werken von Rosalba Carriera, Giambattista Tiepolo und John Constable.

Neben den Bildern von Wilhelm und August Ohm zeigen wir auch immer einen Ausschnitt aus unserer kostümgeschichtlichen Sammlung mit bedeutenden Roben vom Rokoko bis zu Mariano Fortuny, vom Empire bis zu Y.S. Laurent.

HERBSTAUSSTELLUNG: WILHELM OHM – AUGUST OHM

BILDER VON VATER UND SOHN

Eine Ausstellung aus Anlass des 50sten Todesjahres von Wilhelm Ohm (1905 – 1965).

In der Gegenüberstellung beider Künstler zeigen sich neben grundlegenden formalen Gegensätzen auch wesentliche Gemeinsamkeiten, etwa in der intensiven Auseinandersetzung mit der erlebten Natur und mit dem Wissen um die vorausgegangenen Entwicklungen der europäischen Malerei, Literatur und Geschichte. Von Wilhelm Ohm werden neben Nordseelandschaften erstmals seine großen „Weltbilder“ ausgestellt, Beispiele moderner individueller Mythen. August Ohm zeigt u.a. Bilder aus seinen Werkgruppen „Wüsten aus Afghanistan“, „Perseus-Variationen“ und „Felder“.

EXTERNE VERANSTALTUNGEN:

in Zusammenarbeit mit der Cranach-Stiftung in der Lutherstadt Wittenberg

CRANACH UND LUTHER – AUFBRUCH IN DIE NEUE ZEIT.

Die Ausstellung verbindet das Cranach-Jahr 2015 und das bevorstehende Lutherjubiläum von 2017 zu einer Epochen-Schau mit Gemälden und Objekten aus unserer Sammlung.

Jahresprogramm 2016

FRÜHJAHRS-AUSSTELLUNG: „HIER BIN ICH“ – DER GEMALTE BLICK

Anfang Februar bis Ende Mai

Wir zeigen über 20 Beispiele aus fünf Jahrhunderten, u.a. Arbeiten von Holbein, Veronese, Tiepolo, Tischbein, Beckmann und Pechstein.

Der direkte Blick eines gemalten Bildnisses wird von Laien oft als Ausweis einer besonderen, staunenswerten Qualität höchster Kunst bewundert. Dabei ist es eine ganz einfache und banale Tatsache, dass ein gemalter Blick stabil auf uns gerichtet bleibt, gleichgültig, von woher der sich im Raum bewegende Betrachter auf das Gemälde sieht. Aber es bleibt ganz zweifellos etwas Bezwingendes, ja Magisches in den gemalten, unausweichlich auf uns gerichteten Augen.

SOMMER-AUSSTELLUNG: AUGUST OHM – IM LICHT DES SOMMERS

14. bis 28.August

im Kaamp-Hüs auf Sylt. Ein neuer Blick auf die Landschaft und eine bildnerische Auseinandersetzung mit der erlebten Natur. Themen: „Felder, Steine, Wasser“.

HERBST-AUSSTELLUNG: CRANACH, LUTHER – AUFBRUCH IN DIE NEUE ZEIT

03. September bis 25. Dezember

Das Projekt verbindet das Cranach-Jahr 2015 und das bevorstehende Lutherjubiläum von 2017 zu einer Epochen-Schau mit Gemälden und Objekten aus dem Bestand unserer Sammlungen. Die Ausstellung umfasst ein weites Spektrum vom Lutherporträt bis zur gedruckten Kleiderordnung.

In Zusammenarbeit mit der Cranach-Stiftung in Wittenberg entstand ein vorliegender Katalog.

Jahresprogramm 2017

FRÜHJAHRS-AUSSTELLUNG: „VERLÄNGERUNG : „CRANACH, LUTHER – AUFBRUCH IN DIE NEUE ZEIT“

05.02.-14.05.2017

Eine Epochen-Schau mit Kunst, Mode und Buchdruck der Renaissance, – Bilder, Zeichnungen, Skulpturen und Objekte, u.a. Arbeiten von Lukas Cranach I, Sandro Botticelli, Hans Holbein, Paolo Veronese und Francesco Bassano. Führungen für Gruppen ab 7 Personen (bitte mit Anmeldung).

AUSWÄRTS IM NOVALIS-MUSEUM: NOVALIS UND DIE MEDIZIN IM KONTEXT VON NATUR, WISSENSCHAFTEN UND PHILOSOPHIE UM 1800

Mai bis Oktober

Eine Ausstellung u.a. mit Bildern von August Ohm und Objekten der Sammlung Stiftung Ohm.

HERBST-AUSSTELLUNG: LADIES IN BLUE

Eine Fortsetzung unserer Ausstellung „Ladies in Red“, mit blauen Bildern, u.a. von Joshua Reynolds, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Jean Jaques Henner, Ivo Hauptmann sowie mit blauen Roben, u.a. Modelle von Charles Fréderic Worth, Mariano Fortuny und Sonia Delaunay.

Jahresprogramm 2018

FEBRUAR BIS MAI: HIGHLIGHTS DER STIFTUNG OHM
Samstag 15.30 – 17.30, sonntags 11.00 – 13.00 Uhr, u.n.V.

HIGHLIGHTS AUS DEM SAMMLUNGSBESTAND MIT KUNST UND MODE AUS FÜNF JAHRHUNDERTEN VORTRÄGE UND ANGEMELDETE FÜHRUNGEN (ab zehn Personen)

HERBST-AUSSTELLUNG, September bis Weihnachten
Samstag 15.30 – 17.30, sonntags 11.00 – 13.00 Uhr, u.n.V.:

SARAH BERNHARDT UND DAS FIN de SIÈCLE sie war der erste Weltstar der Bühnengeschichte und die größte Stil-Ikone ihrer Epoche. Vor 150 Jahren erlebte die Schauspielerin ihren ersten großen Erfolg auf dem Pariser Theater. Die Ausstellung zeigt Kunst und Mode der Zeit von 1868 – 1900. Es erscheint in erster deutscher Übersetzung Sarah Bernhardts Novelle „Dans les Nuages“ mit Illustrationen von August Ohm.

MAL-KURSE:

FÜR ANFÄNGER UND FORTGESCHRITTENE BERATUNG IN MAL-TECHNIKEN EXKURSION IN DIE TOSKANA GARTEN-MALKURSE

JAHRESPROGRAMM FÜR 2019 :

Wittenberg, in Zusammenarbeit mit dem Cranach-Haus:

Kunst vor Cranach,

26. Januar bis Ende August 2019

Hamburg, Stiftung Ohm:

Highlights der Sammlung, – Kunst und Mode,

10. Februar bis 12. Mai

Arnstein, Novalis-Museum:

Novalis und die Kindheit,

Mai 2019 bis 2020

Toskana:

Malertreffen in Montegufoni,

08 bis 22. Juni

Kampen, Kaamp-Hüs:

Sylt um 1950 – Bilder von Wilhelm Ohm,

03. bis 31. August

Sylt: Malertreffen,

24. bis 31. August

Hamburg, zum 10. Geburtstag der Stiftung:

Kunst vor Cranach,

08. September bis 22. Dezember

Jahresprogamm 2020

Hamburg,

Akt-Kurs am 25.– 26. Januar

Hamburg, Stiftung Ohm:
Highlights der Sammlung, – Kunst und Mode,
09. Februar bis 10. Mai

Bonn, Bundeskunsthalle:
Beethoven.Welt.Bürger.Musik.
mit unseren Leihgaben,
bis zum 26.04.2020

Arnstein, Novalis-Museum
Schloss Oberwiederstedt:
Die Kindfigur bei Novalis
bis zum Mai 2020

Toskana: Malertreffen im Juni,
Motto Kreativität und Fantasie –
„man muss die Regeln lernen wie ein Profi
damit man sie brechen kann wie ein Künstler“ (Picasso),

Hamburg,
zum 250. Geburtstag des Komponisten:
Beethoven und seine Zeit
13. September bis 20. Dezember

Herbstempfang: 25.10.

Champagnerempfang mit Vortrag und Führung: 08.11.

Hamburg: Weihnachts-Bazar:
19. und 20. Dezember

besuchen Sie auch unseren Skulpturengarten: https://sh-kunst.de/werke/garten-der-stiftung-ohm/

Jahresprogamm 2021

Hamburg:

Mal- und Zeichenkurse in kleinen Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene vom Februar bis Mitte Mai und ab Anfang September

Gera:

Museum für angewandte Kunst, „Glanz & Eleganz. Juwelenschmuck im Barock“ mit unseren Leihgaben, bis 04.März

Hamburg:
im Rahmen der allgemeinen Planungsunsicherheit fällt unsere Frühjahrsausstellung aus Arnstein, Novalis-Museum

Schloss Rochsburg/Sachsen:

Ausstellung „Highlights der Stiftung August Ohm“
Kunst – Mode – Objekte
im Mai bis Juli

Toskana:

Malertreffen mit dem Motto Kreativität und Fantasie – „man muss die Regeln lernen wie ein Profi damit man sie brechen kann wie ein Künstler“ (Picasso),
im Juni

Sylt:

Malen in der Landschaft
im August

Hamburg:

Ausstellung „Mariano Fortuny und die Kunst in Venedig“ mit originalen Roben, Malerei und Zeichnungen
12.09. – 19.12.

Hamburg:

Herbstempfang Ende Oktober und Vortrag mit Führung n.V.
Anfang November

besuchen Sie auch unseren Skulpturengarten: https://sh-kunst.de/werke/garten-der-stiftung-ohm/

Jahresprogamm 2022

Hamburg:

Mal- und Zeichenkurse in kleinen Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene vom Februar bis Mitte Mai und ab Anfang September

Schloss Rochsburg:

Ausstellung zum 250sten Geburtstag des Dichters Novalis
ab Mai

Toskana:

Sommerakademie mit dem Motto Kreativität und Fantasie – „man muss die Regeln lernen wie ein Profi damit man sie brechen kann wie ein Künstler“ (Picasso),
im Juni

Kaamp-Hüs in Kampen auf Sylt:

Ausstellung zu Novalis` 250stem Geburtstag mit neuen Bildern von August Ohm
01.08. – 19.08.

Sylt:

Malen in der Landschaft, eine Woche Pastell-Techniken, zweite Woche Öl-Malerei
im August

Hamburg: Ausstellung

Die Sammlung J.S. und J.S. – Jürgen Schürmann und Jan Sienknecht – mit Bildern von Wilhelm Ohm, Mathilde Menzel und August Ohm
18.09. – 18.12.

Hamburg:

Herbstempfang Ende Oktober Leihgaben der Stiftung u.a. im Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza Madrid, Museum Gera, Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt

Besuchen Sie auch unseren Skulpturengarten: https://sh-kunst.de/werke/garten-der-stiftung-ohm/

JAHRESPROGRAMM 2024:

Hamburg:

Mal- und Zeichenkurse in kleinen Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene

Ende Januar bis Mitte Mai

und ab September

 

Ausstellungen mit unseren Leihgaben:

Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza Madrid:„PICASSO & CHANEL“

bis 15.Februar

 

Kunstmuseum Krefeld: „MAISON SONIA:

Sonia Delaunay und das Atelier Simultané

bis  26.Februar

 

Bundeskunsthalle Bonn:

„1920er! Im Kaleidoskop der Moderne“

31.März bis 30. Juli

 

Schloss Rochsburg – Stiftung Ohm

„DAS KLEID als KUNSTWERK“

Kunst und Mode

13. Mai bis Ende Juli

 

Novalis-Museum

Schloss Oberwiederstedt:

Dauerausstellung

 

Kreatives Malen in der Toskana:

wahlweise Aquarell – Gouache – Ölmalerei

02. bis 11. August

 

Hamburg: Ausstellung

„JAPAN GOES WEST“

eine Ausstellung mit japanischer und japanisch inspirierter Mode sowie Bildern aus dem Malkreis unseres Ateliers

  1. September bis 17. Dezember.

(Herbstempfang am 22.10.)

besuchen Sie auch unseren Skulpturengarten: https://sh-kunst.de/werke/garten-der-stiftung-ohm/

JAHRESPROGRAMM 2024:

Hamburg:

Mal- und Zeichenkurse in kleinen Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene

Ende Januar bis Anfang Mai und ab September.

Wochenend-workshops im Garten: 01/02. und 29./30. Juni

 

 

Ausstellungen mit unseren Leihgaben:

Schloss Rochsburg

„meine 20er Jahre“

02.02. bis 21.07.

Midissage am 29.04.

 

Schloss Eutin

„Kinder in Samt und Seide“

08.06. bis 30.09.

 

Novalis-Museum

Schloss Oberwiederstedt:

Dauerausstellung

 

Kreatives Malen auf Sylt:

wahlweise Aquarell – Gouache – Pastell

 

Hamburg: Ausstellung

„in der Natur mit der Natur – Hommage à C.D. Friedrich“:

Bilder aus 4 Jahrhunderten und eine Installation mit Mode um 1800.

15.09. bis 15.12.

(Herbstempfang am 20.10.)

besuchen Sie auch unseren Skulpturengarten: https://sh-kunst.de/werke/garten-der-stiftung-ohm/

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